Ehemaligen-Post von Lucky

Hallo Tierheim,

ich bin es, Lucky, Euer ehemaliger Lucas (der Schreihals). Am 29. Juli 2022 bin ich bei Euch ausgezogen und bei meinen neuen Eltern in Geislar gelandet. Seitdem habe ich hier alles fest im Griff! 

Ich habe die Herzen der Beiden im Sturm erobert – und sie meines auch. Ich habe die Sofas von unten ausgehöhlt (bis man mich dabei erwischte und Kaninchendraht darunter tackerte) und den Tapeten dezente Streifen verliehen (die waren eh überfällig). Aber sie können mir nicht lange böse sein… spätestens wenn ich mich nachts an Papas Beine kuschele (neee, Mama schläft mir zu unruhig, die kickt mich immer versehentlich aus dem Bett) haben sie mich wieder ganz doll lieb.

Nach etwa 3 Monaten heißgeliebten Freigang kam ich doch mit einer ausgekugelten Hüfte nach Hause; wie das passiert ist, weiß niemand, und ich werde es auch 3 Jahre später nicht verraten. Der Doc, der mich operiert hat, übrigens ein klasse Kerl, vermutete ein Kippfenster oder irgendwas mit Autos. Ich verrate NIX! 

Von da an verbrachte ich mein Dasein für 2 Wochen in einem riesigen Kaninchenkäfig, aber das kannte ich ja aus dem Tierheim, und fügte mich recht schnell in mein Schicksal. Mama hat jede Nacht bei mir im Wohnzimmer geschlafen, und in der ersten Nacht sogar neben mir auf dem Fußboden. Das war lustig, wie ich sie um 2 Uhr morgens mit der Pfote angetippt habe, hat die sich sowas von erschreckt!!! So richtig toll fand ich auch die Videos für Katzen, die sie mir auf dem Tablett präsentiert haben, besonders „Eichhörnchen“ war der Hit. 

Danach mußte ich noch 6 Wochen zu Hause bleiben, sollte mich bewegen, aber nicht springen. Da ich ein cleveres Kerlchen bin, habe ich mich auch daran gehalten. Nachts einen 5 kg Sack Katzenstreu im Badezimmer zu verteilen….. das schaff ich auch ohne springen! 

Nach 8 Wochen durfte ich raus, die Tür ging auf, und was mach ich…. Scheiße, Dezember, viel zu kalt. Ich geh rein und mach es mir auf der externen Festplatte auf dem Schreibtisch gemütlich, meiner Heizplatte. Best Place ever! 

Seit dem bin ich krankenversichert, echt jetzt. Ist auch gut so, ich prügel mich gerne mit anderen Katzen in meinem Revier und werde von den unwilligen Zicken manchmal gebissen. Stammkunde bei Dr. Holst 🙂

Weil auch meine Freundin Franzi in der Pubertät irgendwann doof wurde, habe ich angefangen, Mama und Papa zum Spaziergang aufzufordern. Ich bin denen einfach auf dem Weg zum Bus hinterher gelatscht. Seitdem gehen sie mit mir spazieren, runter durchs Industriegebiet, dann über eine verkehrsberuhigte Strasse (Die beiden haben da sogar ein „Vorsicht Katzen“ Schild angebracht) und über einen Feldweg, Schrebergärten, Schafswiesen vorbei, ich fordere das regelrecht ein, läuft… In der Regel schnapp ich mir auf so einer Tour mindestens 2 Mäuse. Daher muß ich regelmäßig ein Spot on auf meinen Nacken bekommen…. Bäh!!!! 

Überhaupt bin ich ein Papa-Kind, Mama war in den ersten beiden Jahren hier meistens beruflich unterwegs, während Papa die Wohnmobilvermietung aufgebaut hat. Jetzt haben wir ca. 10 Wohnmobile, und alle werden von mir persönlich inspiziert, das heißt, ausgiebiges Probeschlafen mit Dreckspfötchen. Cool, Mama ist jetzt auch öfter hier, um meine Hinterlassenschaften zu entfernen! Wie ihr seht, ich habe hier alles fest im Griff, ich bin der Lucky, Nomen est Omen!!!!! 

© Fotos: privat