Neuzugang: Spike (Mischling)

Spike kam zusammen mit seinem Bruder Leo und seiner Mutter Flecky über das Amt als Beschlagnahmung zu uns ins Tierheim. Der Welpe ist nun freigegeben und kann vermittelt werden. Menschen gegenüber verhält Spike sich sehr offen und neugierig, und zeigt sich – wenn mal Ruhe einkehrt – auch verschmust und welpentypisch sehr liebebedürftig und anhänglich. Leider wurde er nur schlecht sozialisiert und ist ein ziemlicher Frechdachs. Bei seinen Artgenossen verhält er sich manchmal „größenwahnsinnig“ und respektlos. Daher ist es wichtig, künftig, z.B. über eine Hundeschule, an seiner Sozialisierung mit anderen Hunden zu arbeiten. Denn Spike verteidigt Ressourcen vor anderen Hunden, in Bezug auf seinen Bruder Leo ist er jedoch der Schwächere, wenn er auch im Verfolgen seiner Ziele grundsätzlich hartnäckiger ist. Zusammen fressen geht bei den beiden gar nicht und auch Spielzeug möchten sie nicht miteinander teilen, da aus Spaß sonst leider sofort Ernst wird. Mittlerweile ist es aber so, dass Spike nachlässt, sobald Leo ihn schief anguckt, wenn es um eine Ressource geht. Wenn Spike als Zweithund vermittelt wird, dann nur zu einem souveränen Ersthund, der sich konsequent, aber nett durchsetzen kann und Spikes Verhalten aushält. Er hat etwas mehr Respekt vor anderen Hunden als sein Bruder.

Da das kleine Kerlchen auch bei Menschen im Überdruss und da er noch völlig unerzogen ist, schnappen kann, kann er nur zu hundeerfahrenen Menschen ziehen, die sich davon nicht beeindrucken lassen und ihm von Anfang an klare Regeln aufzeigen. Er ist etwas weniger „pitschig“ als sein Bruder Leo, doch in einen Haushalt mit Kindern sollte Spike dennoch nicht ziehen. Vermutlich hat bei ihm ein Terrier „mitgemischt“, denn er ist ein hartnäckiges Kerlchen und sehr aktiv, und sucht daher sportliche Menschen mit viel Zeit und der Geduld, ihm das Leben und das Miteinander zu „erklären“.

Unser Welpe Spike hat Vieles aufzuholen, was leider in seinem bisherigen Leben verpasst wurde, so dass bei ihm die Zeit sehr drängt, dem Tierheim den Rücken kehren zu können und in einem richtigen Zuhause Liebe, ausreichend Zuwendung und Erziehung erfahren zu können. Bei uns kommt er aufgrund des stressigen Tierheimalltags verständlicherweise viel zu kurz.

Fotos: Lenja Horn