Hallo liebes Team vom Tierheim Bonn,
an Ostern haben wir den großen Schritt gewagt und haben die Tür zum Garten geöffnet. Nerida, die schon länger großes Interesse an allem, was sich vor den Fenstern abspielte, zeigte, wagte als erste ein paar zaghafte Schritte in den Garten. Ganz geheuer war ihr die Freiheit noch nicht, denn schnell flüchtete sie wieder in die Sicherheit des Hauses.
Dann kam Luke – zuerst ebenfalls zaghaft und dann immer mutiger und zack, draußen war er. Und diese Freiheit hat er dann gleich zwei Tage und Nächte genutzt und war weg. Über die Wildtierkamera konnten wir jedoch sehen, dass er nachts zur Futterstelle kam und es ihm gut ging. Nerida war am ersten Tag alleine ohne ihren geliebten Lukie etwas durch den Wind. Am Abend verschwand sie ebenfalls nach draußen. Über die Kamera konnten wir dann sehen, dass sie in der Nacht Luke gefunden hatte und mit ihm durch die Gärten zog.


Seit diesem Zeitpunkt sind die zwei fast nur noch draußen und kommen nur noch sporadisch herein; und nur in den Keller. Leider verlieren sie dadurch immer mehr den bisher aufgebauten Kontakt zu uns. Vor allem bei Luke merken wir sehr stark, dass er mit uns Menschen gar nichts zu tun haben möchte. Ließ sich Nerida in den ersten Tagen noch kurz streicheln wenn sie herein kam, so meidet sie inzwischen ebenfalls fast jeglichen Kontakt zu uns. Sind wir im Keller wenn die zwei herein kommen, geht es gleich wieder raus in den Garten. Dennoch haben beide verinnerlicht das hier ihr zu Hause ist, da sie sich nie sehr weit vom Haus und Garten entfernen.
Aber sie sind glücklich! Luke verteidigt sein Revier vehement gegen jede andere Katze und genießt das Leben im Freien. Auch Nerida hat inzwischen ihre Lieblingsplätze und macht einen sehr zufriedenen Eindruck.
Derzeit steht die Katzenklappe den ganzen Tag über weit offen. Bisher konnten wir Ihnen noch nicht „beibringen“, dass sie die Klappe mit ihren Köpfchen aufstoßen können, was aber nicht verwunderlich ist, da sie ja flüchten wenn wir da sind. Da sich in der Nacht im Garten außer Luke und Nerida ebenfalls noch ein Waschbär, ein Iltis, ein Igel und diverse Mäuse herum tummeln, lassen wir nachts die Klappe herunter. Bisher haben die zwei leider nicht versucht, die Klappe zu öffnen und herein zu kommen. Daher sind sie auch nachts im Garten, haben aber ein voll isoliertes Katzenhaus da stehen, in das sie sich zurück ziehen können wenn es ungemütlich wird.
Natürlich hatten wir uns das Zusammenleben mit Luke und Nerida ganz anders vorgestellt. Aber für uns ist es wichtig, dass es den beiden gut geht und sie glücklich sind. Wenn wir in ihrem Leben nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen, dann ist das eben so. Ein warmes Plätzchen und Futter steht jedenfalls immer für sie bereit. Wir stellen keine Ansprüche an die zwei und lassen sie einfach sein, was sie sind – nämlich Katzen mit ihrem eigenen Kopf.
Anbei schicke ich Ihnen noch ein paar Fotos von den beiden. Auf einem ist Luke mit einem Kater aus der Nachbarschaft zu sehen. Beste Freunde werden die beiden so schnell jedoch nicht. Leider sind alle Bilder von der Qualität her nicht ganz so gut, da ich diese immer nur aus großer Entfernung machen konnte.
Viele Grüße von Luke, Nerida, Jürgen u. Bettina