Post von Dalia (Lia)

vom 16.3.2022

""<a href=Hallo liebes Tierheim-Team Bonn,

ich bin`s,  Lia – ehemals Dalia. Seit Juli bin ich jetzt in meinem neuen Zuhause und habe mich ordentlich eingelebt. Deshalb wollte ich euch mal ein klein bisschen erzählen von meiner Zeit hier.  Auto fahren war am Anfang soooo aufregend. Aber Frauchen hat ganz viel mit mir geübt und gesungen beim Fahren, das fand ich gut und das hat mich beruhigt. Zum Glück bin ich ja sowieso ein sehr selbstbewusster und entspannter Hund, deshalb habe ich mich ganz schnell daran gewöhnt. Das war auch gut, denn gerade am Anfang mussten wir sehr viel Auto fahren…

Ich habe leider direkt Giardien gehabt/bekommen. Das war vielleicht was… Ich musste ganz oft zum Tierarzt und habe sogar, obwohl ich eigentlich von Anfang an stubenrein war, aus Versehen in die Wohnung gemacht – da habe ich mich vielleicht geschämt. Das könnt ihr euch nicht vorstellen. Aber Frauchen war zum Glück nicht böse. Obwohl ich vom Tierarzt Medikamente bekommen habe, ging es mir nicht wirklich besser. Irgendwann kam dann der Tag, da habe ich kleiner Staubsauger (zumindest wenn es ums Futter geht) sogar meinen Appetit verloren. Ich lag morgens einfach nur noch vor meinen Näpfen und wollte nicht mehr aufstehen – konnte auch nicht mehr. Habe einfach unter mich gemacht. Es kam nur noch Blut, stellt euch das mal vor. Mir ging es einfach wirklich hundselend – habe sogar nach meinem Frauchen geschnappt, als sie mich für den Tierarzt fertig gemacht hat. Das tat mir aber wirklich leid, aber ich wollte/konnte einfach wirklich nicht mehr. Dann ging es zum Tierarzt und direkt weiter in die Tierklinik. Da hat man meinem Frauchen nach vielen Untersuchungen dann gesagt, dass man mich zum „peppeln“ ein paar Tage dabehalten würde, es aber nicht so schlimm ist. Mir ging es wirklich nicht gut – ich wollte immerhin NICHTS essen oder trinken! Frauchen hat man dann angerufen und ihr gesagt, dass sich mein Zustand immer weiter verschlechtert und ich zu jeder Zeit sterben kann. Aber ich bin eine KÄMPFERIN und lebe gerne. Ich habe mich da durchgekämpft und diese blöden Giardien überlebt – ich war so froh, als Frauchen und ihre Mama mich wieder abgeholt haben. Frauchen hat ganz dolle geweint, das habe ich gar nicht verstanden.

Naja, auf jeden Fall fing mein eigentliches Leben im neuen Zuhause da erst richtig an. Meine Freundin Google (der kleine Hund von Frauchens Mama) und ich hatten beide Giardien und mussten leider auch beide noch eine Weile die Medikamente nehmen. Wir konnten aber trotzdem in den Urlaub fahren – ich war nämlich an der Ostsee. Ich bin sogar bis zum Bauch reingegangen, aber Wasser finde ich einfach nicht so toll. Frauchen hat mich, weil ich weder duschen noch baden mag und mich dann ohne Rücksicht auf Verluste aus der Situation befreien möchte – nein ich tu meinen Menschen nichts, sondern eher mir selber – im Garten mit Wasserschüsseln gewaschen. Das fand ich zwar auch nicht so toll, aber immerhin hatte ich Gras unter den Pfoten und die Pfützen, die entstanden sind, fand ich lustig. Ansonsten sind wir ganz viel gelaufen – ihr wisst ja, ich hatte ein paar Kilo zu viel auf den Rippen… Ich habe auf jeden Fall ganz super abgenommen, aber Frauchen ist mir immer noch davon gelaufen.

Nach dem Urlaub ist mein Frauchen leider krank geworden. Ich finde das gut, weil sie ganz viel zuhause war. Ich bin zwar auch sehr gerne bei Frauchens Mama und Google, da gehe ich zu Besuch hin, wenn Frauchen arbeiten muss oder so, aber mit Frauchen finde ich es noch schöner. Ich habe in der Zeit zum Beispiel „Strümpfe ausziehen“ gelernt – dass war lustig, weil ich sowieso gerne Frauchens getragene Kleidung aus dem Wäschekorb stibitze, um sie auf mein Bett zu tragen, und weil es dafür dann auch noch Leckerchen und ganz viel Lob gab.

Insgesamt habe ich ganz viel gelernt. Ich kann Sitz, Platz, Fuß und an der Leine gehen, Warten (z.B. vor meinem Fressen oder vor dem Bäcker), „Hallo sagen“ (Pfötchen geben), Hoch (mich z.B. an einen Baum stellen), „(Socken) ausziehen“, suchen (Leckerchen oder Dummies), Bringen (Dummie) und aufräumen (mein Spielzeug in einen Korb legen). Beim Aufräumen denke ich aber manchmal, dass es auch reicht, das Spielzeug auf meinen Platz zu bringen, denn schließlich ist es meins und ich möchte ja auch damit spielen. Naja, die Qualität von einigen Spielzeugen ist allerdings nicht so berauschend – die gehen einfach kaputt, wenn ich zu viel mit ihnen „spiele“ und auf ihnen rumkaue 😉

Ohja, Spielen ist wirklich etwas, was ich sehr gerne mache. Ich spiele gerne mit anderen Hunden und finde es traurig, dass Google mit anderen Hunden nicht spielt – ich glaube, sie kennt das einfach nicht. Aber manchmal laufen wir eine Runde zusammen – insgesamt laufe ich so gerne. Ich kann sprinten und über die Wiesen pesen. Jetzt, wo noch mehr Kilos weg sind, liebe ich das wirklich sehr. Sogar meinem Frauchen renne ich beim Wettrennen davon, aber ich komme natürlich immer wieder. Die Tierärzte, die Physio und Frauchen sagen aber, dass immer noch ein bisschen Gewicht weg muss, dabei esse ich doch soooo gerne. Ich finde sogar alles Essbare auf dem Weg – da bin ich wirklich gut drin, aber Frauchen sagt immer, dass das „Pfui“ ist und ich das nicht fressen darf.

Mein Schäferhund-Anteil zeigt sich auch manchmal. Ich passe nämlich gut auf meine Familie und mein Zuhause auf. Aber das kennt ihr ja schon von mir. Google setzt sich manchmal unter meinen Bauch, wenn sie Angst hat, dann beschütze ich sie. Zum Glück kann ich mich aber, wenn irgendwas gruselig ist, immer zu meinem Frauchen gehen und sie klärt das dann. Ganz im Vertrauen, z.B. Besen, Staubsauger, Fahrräder oder E-Scooter finde ich gruselig.

Anderen Hunden, die ich nicht mag, sage ich ganz gerne mal die Meinung. Frauchen bremst mich dann aber zum Glück – aber ich sag euch, meistens haben die anderen angefangen! Die meisten anderen Hunde mag ich aber und möchte soooo gerne mit ihnen spielen. Frauchen sagt immer „langsam“, aber wie soll man bitte langsam toben?! Sie ist manchmal wirklich eine kleine Spaßbremse. Wisst ihr übrigens, wie sie mich manchmal nennt „meine kleine Wildkuh“ und das ist so lustig, weil mein Name aus dem hebräischen kommt und „die Wildkuh“ bedeutet. Das wusste aber zu der Zeit, als ich den bekommen habe, noch niemand.

Ich lerne auch immer wieder neue Menschen kennen, wobei mir Frauen aber lieber sind als Männer. Obwohl ich Männer super finde, wenn ich sie richtig kennen gelernt habe. Frauchens Bruder zum Beispiel finde ich klasse oder ihren Cousin – am liebsten wäre ich an ihrem Geburtstag in den reingekrochen. Frauchens Mama macht immer ganz viel Spaß mit mir und dann muss ich lachen. Dann fängt Frauchens Mama auch immer ganz doll an zu lachen und dann lachen wir beide. Auch Kinder finde ich super und sie dürfen mich gerne streicheln, dabei sind sie manchmal noch etwas ungeschickt und grobmotorisch, aber das finde ich nicht schlimm. Ich darf auch mit in Restaurants, Cafés usw. – da benehme ich mich immer vorbildlich und am Ende bekomme ich dafür oft Komplimente. Menschen, die krank, alt oder auf eine andere Weise nicht so können wie sie möchten, finde ich auch super. Gerne gehe ich z.B. zu einem alten Mann im Rollstuhl, den wir oft bei Spaziergängen treffen und lasse mich von ihm streicheln. Streicheln ist sowieso toll.

Wenn ich bei Frauchens Mama bin, darf ich oft in den Garten. (Frauchen hat versprochen, dass ich irgendwann meinen eigenen Garten bekomme.) Da kann ich klettern (das macht mir nämlich auch ganz viel Spaß), schnüffeln, schauen, ob alles in Ordnung ist und manchmal kommt sogar die Nachbarskatze zu Besuch. Katzen finde ich auch super. Frauchens Bruder hat auch zwei Katzen, die wir manchmal besuchen gehen. Eine davon hat allerdings noch ganz viel Angst vor mir, was ich gar nicht verstehen kann. Aber die Rote von den beiden Katzen kam schon zu mir und wir haben uns ausgiebig beschnüffelt. Ich mag Katzen gerne, aber ich habe gelernt, dass nicht alle Katzen mich mögen, was ich traurig finde.

Im Moment müssen wir wieder oft zum Tierarzt oder zur Physio, weil meine Gelenke ein bisschen Probleme machen. Außerdem soll eine Allergie (was ist das?!) ausgeschlossen werden, habe ich gehört. Aber zum Glück mag ich meine Physiotherapeutin und die Tierärzte alle und gehe gerne hin.

So, das ist glaub ich eine gute Zusammenfassung zu meinen Erlebnissen bisher. Frauchen wollte euch noch ein paar Fotos schicken und sie hat versprochen, dass wir euch bald besuchen gehen. Ich würde gerne auch Frauchens Mama und Google mitbringen und ein paar Sachen für andere Hunde, die bei euch noch auf ein Zuhause warten. Wann habt ihr denn mal Zeit für uns?

Bis hoffentlich ganz bald. Bleibt gesund und passt auf euch auf.

Liebe Grüße

Lia mit Frauchen Sophie

© Fotos: Privat