So gekämpt und doch verloren….

6. Dezember: Nachdem es gestern mittag aus der Klinik geheißen hatte, man sei mit Oanas Zustand zufrieden, kam gestern abend ein Anruf, ihr Zustand habe sich innerhalb kürzester Zeit verschlechtert, sie rutsche von den Blutwerten her in eine Sepsis (Blutvergiftung). Die einzige Möglichkeit, jetzt noch ihr Leben zu retten, sei Spenderblut von einem anderen Hund, der aber verschiedene Kriterien erfüllen musste (bestimmtes Alter, Gewicht, Herkunft, Impfstatus). Die Leiterin unserer Hundeabteilung und eine Ehrenamtliche, die Oana gut kannte, fuhren sofort zum Tierheim (21.30Uhr), packten Ole (der diese Kriterien erfüllte) ins Auto und rasten in die Klinik. Es kam jetzt auf jede Minute an. Ole wurde Blut abgezapft, doch gerade als dieses Blut Oana transferiert werden sollte, verstarb die tapfere Hündin. Alles war umsonst gewesen! Sie hatte so gekämpft und doch verloren. Endlich hatte sie in den letzten Wochen bei uns kennengelernt, wie es ist, jeden Tag spazieren geführt und gestreichelt zu werden und Oana hatte sogar Interessenten, die sie gern adoptieren wollten. Sie hatte nach allen Entbehrungen als Kettenhund in Rumänien geradezu nach Liebe gehungert: Man konnte nicht einfach so an ihrem Auslauf vorbeigehen, weil sie sich immer so freute und einen so anwinselte. Doch nun hat die Ungerechtigkeit dieser Welt wieder gesiegt. Wir sind sehr traurig. Oana, Du warst so eine liebe und tolle Hündin und wir haben uns so viel mehr für Dich gewünscht als das, was wir Dir geben konnten! Danke an alle, die sich für sie eingesetzt und mit uns gehofft haben. Danke auch für Ihre Spenden.

5. Dezember: Zur Zeit haben wir im Hundebereich wirklich viele Sorgen, was die Gesundheit einiger unserer Schützlinge angeht. Am Montagabend ging es Oana, die bis dahin ein völlig aufgeweckter und fröhlicher Hund war, von einer Minute auf die andere plötzlich beim Spaziergang schlecht, sie übergab sich und war teilnahmslos. Nach einer sofortigen Behandlung durch unseren Tierarzt, wonach es ihr besser ging, und einer Nacht bei unserer Bereitschaftspflegerin in der Wohnung, brachten wir Oana am Dienstagmorgen in die Tierklinik, weil sich ihr Zustand nicht normalisiert hatte. Da man trotz vieler Untersuchungen (Ultraschall, Röntgen, Bluttests) nicht feststellen konnte, was ihr fehlte, musste sie “aufgemacht”, d.h. operiert, werden. Und da fanden die Ärzte den Grund für Oanas plötzliche Magenprobleme: Sie hatte ein Magengeschwür am Ausgang zum Darm, das ein Loch in die Magenwand gefressen hatte. Durch dieses Loch waren Magensäfte wie ätzende Galle in den Bauchraum gelangt und hatten dort alles entzündet und mit Keimen verseucht. Das Loch wurde zugenäht, der aggressive Mageninhalt entfernt so gut es ging.

Nachdem Oana wieder zugenäht worden war, begann das Hoffen und Beten. Würde sie diese schwere Operation überstehen? Die Gefahr einer Blutvergiftung und massiven Entzündung der Organe ist nach wie vor immanent. Die arme tapfere Hündin bekommt hochdosiert Antibiotikum und ist in der Klinik unter ständiger Beobachtung. Oana kämpft und kämpft. Sie möchte leben, sie möchte ein Zuhause! 8 Jahre hatte die liebe, menschenbezogene und verschmuste Hündin in Rumänien an der Kette gehangen und sollte, was auch immer, bewachen. Lächerlich – ein Hund so freundlich wie sie! Nun war Oana seit etwas über einem Monat bei uns und wir hatten ihr versprochen, dass nun die Sonne für sie aufgeht, dass jetzt alles nur besser wird. Bis ihre Gesundheit nicht mehr mitspielte – wahrscheinlich zollte der Stress des Kettenlebens seinen Tribut und hatte im Laufe der Zeit das Magengeschwür entstehen lassen.

Oana muss es einfach schaffen! Es darf nicht alles umsonst gewesen sein!

Da die Untersuchungen, die Operation und die derzeitige stationäre Aufnahme in der Klinik sehr viel Geld kosten (bisher circa 2000 Euro), sind wir Ihnen äußerst verbunden, wenn Sie uns – unter dem Stichwort “Oana” – mit einer Spende unterstützen würden. Danke schön!spenden-tierheim