Ehemaligen-Post: Hexe und Helene

vom 19.11.2018

 

Liebes Tierheim, im Januar diesen Jahres zogen Hexe und Lenchen bei uns ein. In den ersten Wochen lebten bei uns Darth Vader (Lenchen fauchend unter ihrer pinken Decke) und das schwarze Phantom (Hexe, die überall war, aber sich nicht zeigte). Das Katzenklo wurde gut genutzt und die Futternäpfe waren immer leer. Wer weiß, wann es ja wieder etwas zu Essen gibt!

Die erste langsame Kontaktaufnahme erfolgt dann durch das Lattenrost mit der Feder. Die Mädels verkrümelten sich nämlich gerne unter ein Bett und ließen dort die ersten leichten Streicheleinheiten zu. Nach und nach kamen sie zum Beobachten ihrer Menschen mit auf die Toilette. Irgendwann saßen sie dann morgens auch am Frühstückstisch und erwarteten ihren täglichen gekochten Schinken. Denn ohne diesen kann man nicht in den Tag starten. Hexe nimmt ihn mittlerweile direkt aus der Hand, während Lenchen es immer noch bevorzugt ihn zu erlegen. Nach und nach wurden die jungen Damen immer zu traulicher, wobei hier Hexe, wie erwartet als erstes die Scheu vor Menschen verlor.

 

Neben dem täglichen Knuspertaschen jagen, erfolgten die ersten Streicheleinheiten über die Feder, wobei der Mensch dann auch immer neben den Damen herlaufen durfte und wenn es unter dem Tisch war. Heute sind wir bereits so weit, dass wir beide, aber nur wenn sie Lust haben und es wollen („Wir sind eben Katzen!“), streicheln dürfen. Die beiden Wundertüten haben sich nach und nach zu Schmusetigern entwickelt und genießen seit September auch den Freigang im Garten. Es ist schön zu sehen, wie sie sich nach und nach ihr Revier erobern. Auch wenn beide noch nicht auf den Schoß kommen und sich auf den Arm nehmen lassen, werden wir immer von beiden begrüßt und mittlerweile morgens auch zum Frühstück am Bett abgeholt.

Wir haben uns im Januar bewusst für Katzen aus dem Tierschutz entschieden, um auch Katzen, die keinen guten Start ins Leben hatten eine Chance und zuhause zu bieten. Es war uns klar, dass es ein langer Weg würde und wir haben das Wort „Geduld“ neu kennengelernt. Es gab auch immer wieder kleine Rückschritte, aber plötzlich machten beide dann wieder einen großen Schritt in ihrer Entwicklung nach vorne. Wir möchten diese beiden Samtpfoten nicht mehr missen.

Aktuell sitze ich mal wieder bei offenem Fenster im Arbeitszimmer. Hier gehen die beiden immer gerne in den Garten. Das Fenster zu schließen ist nicht so einfach. Sobald eine merkt, dass es eventuell geschlossen ist, wird die Fensterbank besetzt, damit keiner auf die Idee kommt, ihnen sozusagen die „Tür vor der Nase zuzumachen“. Jetzt im Winter müssen wir die Sache mit den beiden nochmal klären, damit der Mensch – der ja kein Fell besitzt – nicht erfriert…

An dieser Stelle von den beiden „Wundertüten“ Hexe und Lenchen viele Grüße an das Bonner Tierheim. Den beiden geht es richtig gut.

Foto und Datenfreigabe erfolgt: Familie Keller