Post von Alonso

vom 21.03.2018

Ein kurzes “Hallo” von Alonso:

“Lonzi” zog am 01.06.2017 bei uns ein. Er war der Nachfolger von unserem geliebten Selim, der ebenfalls wie Alonso aus der Smeura aus Rumänien kam. Nach Selim´s Tod gingen nur knapp 3 Wochen ins Land bis Alonso einzog. Für manch einen mag dies nicht nachzuvollziehen sein. Allerdings haben wir den Platz und die Möglichkeit, vor allem aber das Wissen, dass unendlich viele tolle Hunde hier und überall im Tierheim sitzen. Für jeden der auszieht, wird ein Platz im Tierheim frei und jemand darf nachrücken.

Uns war egal was es für ein Hund wird, nun gut, kein Welpe, auf jeden Fall ein älterer Hund. Geschlecht, Aussehen, Farbe, “Rasse” , mit oder ohne Handicap, egal. Er musste zu unseren Lebensumständen passen. Eher ein ruhiger Vertreter, darf unsere Katze nicht fressen und gefährden und sollte mich möglichst auf die Arbeit begleiten können, so wie Selim vor ihm. So fiel die Wahl auf Alonso, einen geschätzt 10 jährigen Rüden aus Rumänien. Schwarz, älter, unfassbar fett. Er war der dickste Hund, den ich bisher kennenlernte. Als er in Bonn ankam wog er knapp über 40 kg. Für seine Größe viel zu viel.

Um ehrlich zu sein, hatten wir uns mit Alonso gar nicht beschäftigt in der Zeit, in der er ins Tierheim kam. Wir hatten ja noch Selim. Dankenswerterweise fand Alonso eine tolle Hundeausführerin, die begann ihn vorsichtig an Spaziergänge heranzuführen und die sich um ihn kümmerte, denn er hatte ja null Kondition. Danke Alex!

Schon in Rumänien hatte Alonso ein krankes Auge, welches dann hier in Bonn von einer Fachtierärztin für Augenheilkunde vorzüglich operiert und entfernt wurde. Er hat nun nur noch ein Auge, was ihn aber überhaupt nicht beeinträchtigt. Alonso ist einfach der “perfekte” Hund. Wir hatten wieder so unfassbar viel Glück mit ihm, wie auch mit Selim.

Alonso konnte von Anfang an alleine bleiben, war stubenrein, fährt im Auto mit, ist freundlich zu allem und jedem, absolut pflegeleicht und überallhin mitzunehmen. Noch niemals hat er sich agressiv oder unfreundlich gegenüber Mensch oder Tier gezeigt. Auch in den Reitstall kann er mit, er geht dann mit spazieren, in der rechten Hand das Pferd, in der linken Hand Alonso. Er schaut nur mit großen Augen und denkt sich wahrscheinlich “was für ein unfassbar großer Hund”.

Selim und Alonso müssen ein sehr unterschiedliches Leben in Rumänien geführt haben, Selim war “gekennzeichnet”, sowohl körperlich als auch seelisch, Alonso hatte wahrscheinlich mehr Glück und hat augenscheinlich eine eher “gute” Vergangenheit gehabt, wenn man anhand der Lebensumstände in Rumänien davon sprechen kann.

Wir sind nun von über 40 kg auf stolze 29,3 kg heruntergekommen mit “Alonzi”.

Ich denke, es ist einfach wichtig dass der Mensch nicht darauf achtet was “man” gerne für einen Hund hätte, der Hund muss zu seinen Menschen und den Lebensumständen passen. Wir wären mit einem Welpen oder hyperaktiven sportlichen Hund auch nicht glücklich geworden.

Nun wurde das kurze “Hallo” doch etwas länger…

Unsere Erfahrungen haben bestärkt, unser Herz schlägt für die alten Hunde, bzw. grundsätzlich für ältere Tiere, gerne auch mit Handicap. Bisher wurden wir bei Hund und Katze (und auch Pferd) nie enttäuscht.

Britta und Martin