Vom 19.01.2016
Hallo,
Hallo liebes Tierheim-Team,
“Dicker”, den wir liebevoll umgetauft haben (Thunder hat so gar nicht mehr zu ihm gepasst) hatte leider mit ein paar Kleinigkeiten zu kämpfen (Bindehautentzündung, Magenschleimhautentzündung) aber das hat er alles super überstanden. Bis letzten Samstag..
Ich holte ihn Abends rein und bemerkte, dass er seine Hinterbeine hinter sich herzog. Wir fuhren mit ihm direkt zu einem Tierarzt. Dieser gab ihm ein Beruhigungsmittel und röntge ihn. Dabei mussten wir leider feststellen, dass er unter einer chronischen Herzkrankheit litt. Diese führte dazu, dass sein Herz sich vergrößert hatte und schon auf die Lunge drückte. Wir haben Thunder erlöst …
Dicker hatte, denke ich, noch ein paar schöne Monate bei uns. Er hat sich nach kürzester Zeit sehr geöffnet und war sehr anhänglich. Morgens um 5, wenn meine Mutter aufsteht, sprang er bei mir aus dem Bett und machte sich bemerkbar. Wenn er nicht die gewünschte Aufmerksamkeit bekommen hat, hat er gerne Dinge von Möbeln gestoßen, die besonders viel Lärm machen. Das hat er dann aufgegeben und ganz entspannt vor der Badezimmertür gewartet, bis meine Mutter fertig war. Sie fütterte ihn und ließ ihn raus. Er drehte eine kurze Runde im Garten, wurde wieder rein gelassen bevor meine Mutter aus dem Haus ging. Danach sprang er zurück zu mir ins Bett und kuschelten bis ich aufstehen musste. Den Tag über ist er mir nicht von der Seite gewichen, wenn ich nicht da war legte er sich bei meiner Mutter auf den Schoß, wenn diese nicht da war legte er sich zu meinem Vater.
Auch beim Kochen wollte er nicht fehlen, setze sich auf einen Stuhl und ließ sich auch von der Dunstabzugshaube nicht aus der Ruhe bringen. Bei allem was er tat, erzählte er natürlich fröhlich, damit man ihn auch ja nicht übersieht (war bei seiner Größe kaum möglich).
Er musste sich mit den anderen Katzen aus dem Tierheim für lange Zeit arrangieren, ging daher vorsichtig auf andere Katzen im Garten zu. Dabei holte er sich den ein oder anderen Kratzer. Schon nach kurzer Zeit schien er zu begreifen, dass das nun alles sein Reich war und verteidigte es (manchmal mehr als mir lieb war, daher auch die Bindehautentzündung durch einen Kratzer). Er war nie länger als eine Stunde draußen, genoss es aber sehr. Besonders im Sommer legte er sich zwischen Blumen und sonnte sich sehr gerne.
Wenn er raus wollte machte er sich bemerkbar (zu sehen an den Kratzer der Tür) aber auch wenn er wieder rein wollte. Er sprang auf die Fensterbank vor dem Fenster im Wohnzimmer, stellte sich auf die Hinterbeine und machte sich gaaanz lang, dabei trommelte er mit seinen Pfötchen gegen die Fensterscheibe als hinge sein Leben davon ab. Er brachte uns damit jedes Mal zum schmunzeln. (Leider habe ich davon kein Foto..) Nachts legte er sich zu mir ins Bett. Wenn ich seiner Meinung nach zu lang auf war ließ er mich das wissen und plapperte drauf los. Sobald ich mich ins Bett gelegt habe sprang er auf mich, legte sich auf meinen Bauch oder Beine und schlief schnurrend ein.
Er war ein ganz toller Kater und ich wünschte er hätte ein anderes Schicksal gehabt und wir hätten mehr Zeit mit ihm verbringen können. Ich hoffe er hat die Zeit mit uns genauso genossen wie wir mit ihm. Unglaublich, wie schnell er uns in dieser kurzen Zeit ans Herz gewachsen ist. So Unfassbar ist nun sein Verlust.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, vielleicht werde ich irgendwann noch einmal bei Ihnen in der Katzenstube vorbeischauen..
Bis dahin
Lisa N.
Hier Thunders Vermittlungstext aus April 2015:
16.04.2015: 
Thunder wurde ruhiger und zog sich zurück, sah er doch seine Zimmergenossen ausziehen. Heute zog er nun das große Los und wir sind sehr froh, dass Thunder seine Chance bekam.