Die beiden Kater Assal (Euro-Kurzhaar) und Lino (Ragdoll) sind jetzt ein Jahr in ihrem neuen Zuhause, und ich denke, sie haben sich gut eingelebt und fühlen sich rundum wohl. Die beiden wurden als Paar abgegeben, und das war 100%ig die beste Lösung für die beiden.
Lino war schnell heimisch und vertraut. Bei Assal brauchte es ein paar Monate, bis er unbedingtes Zutrauen entwickelte. Er war anfangs ein bisschen schreckhaft und geduckt. Aber auch das hat sich gegeben und er bettelt oft, um auf den Schoß genommen und gekrault zu werden. Er ist ein rechter Schmusekater geworden. Er liebt die Bürste für die Fellpflege,
besonders aber die etwas klebrige Fusselrolle ist sein Hochgenuss. Lino spielt sehr gerne. Ein Leckerchen an der Angel und man kann ihn stundenlang beschäftigen. Er ist der gemütlichere von beiden, verfällt nicht so leicht in Hektik wie sein Kumpel Assal. Er besteht auf seinen regelmäßigen Haarpflege-Sessions. Tägliches gründliches Bürsten ist bei Langhaars ohnehin angesagt. Lino wälzt sich auch noch oft im Dreck und hat dann oft Erde, Blattreste und sogar Nacktschnecken im Fell. Das muss unbedingt raus, sonst verfilzt das Fell im Nullkommanichts. Ich frage mich oft, warum man einer Katze ein solches Fell anzüchten muss. Aber Lino ist das egal, er saut sich halt gerne ein. Er wird ja wieder sauber gemacht.



Lino entwickelt in letzter Zeit auch mehr seine stimmliche Kommunikation, meist Äußerungen des Wohlbehagens oder
Bettellaute. Assal hat schon immer viel gesprochen und nutzt ein reiches Lautrepertoire, aber auch er ist noch differenzierter
in seinen Äußerungen geworden (oder höre ich genauer hin, was er sagt?). Bei der ersten morgendlichen Begegnung lässt
er ein freundliches Gurren hören, seinen Willkommensgruß. Vor verschlossener Tür ruft er zuerst laut nach Hilfe – allein
gelassen versucht er, die Tür zu öffnen. Meistens schafft er das, wenn sie nicht abgeschlossen ist.
Ein hohes, langgezogenes Maoao heißt „schmus mit mir“ und wird oft noch von einer lustvollen Rolle auf dem Boden begleitet. So gibt es viele Laute, die sich im Zusammenspiel mit der Körpersprache erschließen.
Die beiden unternehmen ihre Streifzüge durch Haus, Hof und Garten meist gemeinsam, aber manchmal wird auch handfest gebalgt. Verletzt haben sie sich dabei bisher noch nicht, sie halten sich wohl an die Regeln.
Ich habe sie beide sehr ins Herz geschlossen und bin zutiefst dankbar für den Glücksfall, dass ich das Paar vom Tierheim Albert Schweizer in Bonn übernehmen durfte. Ich bereue keinen Tag mit den beiden Katern, angefangen vom ersten Kennenlernen im Katzenhaus bis heute, nun schon länger als ein ganzes Jahr.
Mein Dank gilt den vielen Menschen, die sich tagein – tagaus im Tierheim um die Tiere in ihrer Obhut kümmern, sie pflegen, versorgen, ihnen Hilfe leisten und – nicht zuletzt – ihnen, wenn möglich, ein dauerhaftes Zuhause vermitteln.
Vielen Dank an Sie alle und viele liebe Grüße von Lino, Assal und H.!
Fotos privat