Sina (Dobermann)

Die hübsche Dobermann-Hündin wurde vor knapp anderthalb Jahren von uns vermittelt. Nun ist sie wegen familiärer Probleme völlig unverschuldet wieder bei uns und sucht ein neues Zuhause.

Ursprünglich wurde sie wegen Überforderung im Tierheim abgegeben. Mit 15 Monaten hatte sie bereits 5 Besitzer und war ein regelrechter Wanderpokal, bevor sie bei uns landete. Kein Wunder, dass dies Spuren hinterlassen hat!

Sina ist kein Hund für Anfänger:innen. Sie kann nur zu absolut erfahrenen Hundemenschen ziehen, denn sie ist nervös, leicht ablenkbar und hat eine geringe Frustrationstoleranz. Sie geht dann an der Leine gegen andere Hunde und teilweise auch gegen Menschen. Sie reagiert stark auf diverse Reize, vor allem auf Bewegung. Leider wurde sie in jungen Jahren auch zum Ball-Junkie erzogen, was dieses Verhalten sicherlich noch gefördert hat. Sie darf nicht hochgepusht werden, sonst kann sie dann auch in die Arme schnappen.

Bei ruhigem und konsequenten Arbeiten – was in ihrem letzten Zuhause glücklicherweise gemacht wurde – macht Sina gut mit und hat auch schon Fortschritte in ihrem Verhalten erzielt. Fahrräder werden zum Beispiel nicht mehr „gejagt“. Ihre Leinenführigkeit ist derzeit unterwegs gut, solange sie nicht auf Artgenossen trifft. Dabei kann sie sich noch schlecht beherrschen und geht bei Einschränkung schon einmal gegen den Menschen an der Leine. Aus diesem Grund wird Sina nur mit Maulkorb ausgeführt. Altersentsprechend lernt sie schnell und genießt es auch gestreichelt zu werden, wenn sie ruhig ist.

In ihrem letzten Zuhause zeigte Sina sich sehr wachsam. Sie bindet sich fest an eine einzige Person und bewacht diese auf Schritt und Tritt. Zur Not wird die Bezugsperson dann auch gegenüber anderen Familienmitgliedern beschützt. Sie muss lernen, Kontrolle abzugeben und dass sie nicht für „ihren“ Menschen zuständig ist.

Für die anspruchsvolle Hündin, die einen mehr als schlechten Start ins Leben hatte, suchen wir die Nadel im Heuhaufen: Dobermann-Fans ohne Kinder und in ruhiger Umgebung lebend. Viel geistige Auslastung und viele Ruheübungen sind wichtig, damit Sina „herunterkommt“. Hochpushen ist Tabu. Da Sina nicht gut sozialisiert ist, ist sie nur bedingt verträglich – eventuell könnte ein souveräner Rüde im neuen Zuhause leben. Wir hoffen so sehr, für die sensible Sina diese richtigen Menschen zu finden!

© Fotos: Elin Osterbrink