Homie (Mischling)

Homie war mehrere Jahre vermittelt und wurde wegen Überforderung zurück ins Tierheim gegeben. Er ist ein Rüde, der möchte, dass alles zu hundert Prozent zu seinen Bedingungen abläuft, was natürlich nicht geht und auch nicht in Homies Sinne sein sollte. Denn wenn er nicht für alles verantwortlich ist und lernt, sich auch mal zurückzunehmen, ist auch für ihn das Leben deutlich entspannter.

Homie läuft gut an der Leine, versteht sich unterwegs sehr gut mit seinen Artgenossen, ist stubenrein und kann stundenweise alleine bleiben. In Bus oder Bahn mitzufahren kennt er eher als im Auto mitzufahren. Homie kann nicht zu Hundeanfänger:innen oder in einen Haushalt mit Kindern vermittelt werden. Auch wenn er auf den ersten Blick vielleicht wie ein süßer kleiner und unkomplizierter Hund wirkt, ist er dies gar nicht. Er muss Regeln und Strukturen lernen und respektieren, was leider in seinem letzten Zuhause nicht konsequent mit ihm geübt wurde. So verteidigt Homie Ressourcen wie Futter oder Spielzeug, und könnte dann auch von seinen Zähnen Gebrauch machen. Deshalb hat er bei uns gelernt, einen Maulkorb zu tragen, sodass er in solchen Situationen nicht „gewinnt“, sondern der Mensch ihm souverän klarmachen kann, dass er die Richtung vorgibt. Der Weg dahin wird vermutlich noch länger sein, denn bisher kam Homie mit seinem Dickkopf immer durch, indem er drohte und nur das machte, was er wollte. Homie ist unfassbar klug – er braucht eine Beschäftigung, eine Aufgabe, damit er Bestätigung erhält und mit seinem Menschen zu einem Team zusammenwächst. Denn Homie kann auch ein Charmeur sein, der einen um die Pfote wickelt.

Am besten wäre für ihn eine hundeerfahrene und konsequente Einzelperson, die ihm von Anfang an klare Strukturen vermittelt, an denen er sich orientieren kann. Da Homie nicht gut mit Grenzen umgehen kann und versucht, seinen Kopf durchzusetzen und zudem sich nichts aufzwingen lässt, muss sein Mensch ihm dabei helfen zu lernen, nichts mehr in Frage zu stellen. Auch wenn Homie grundsätzlich mit Artgenossen verträglich ist, kann es sein, dass er einem Ersthund in seinem künftigen Zuhause gegenüber Ressourcen verteidigt. Dieses Verhalten müsste geregelt werden, sollte Homie als Zweithund einziehen. Wir würden uns für das schlaue Kerlchen sehr freuen, wenn es nicht im Tierheimzwinger seine besten Jahre fristen müsste, sondern jemanden Versiertes findet, der Spaß an Homies Training hat und die Herausforderung annimmt, aus ihm einen angenehmen Begleiter zu machen.

Homie im Juni 2023:

Geschlechtkastrierter Rüde
Geboren05/2017
Größe44 cm
Artgenossenja – eher desinteressiert, aber zuhause Ressourcen verteidigend, Vermittlung als Einzelhund
Kindernein
Katzenvorstellbar
Autofahrenja, bisher nicht so gerne
Im Tierheim seit02.06.2023

© Fotos: Sabrina Henseler, Lenja Horn, Julia Reiners

Öffnungszeiten: Fr. und Sa., 14–17 Uhr
(und Termine nach Vereinbarung)