In Erinnerung an Moni

Der Verlust seines geliebten Tieres tut weh, das wissen wir alle. Dennoch bedeutet ein Tier Verantwortung, die nicht endet, wenn es anfängt weh zu tun.

Leider erleben wir es in den letzten Monaten gehäuft, dass im letzten Moment Tiere zum Sterben bei uns abgegeben werden, weil die Besitzer sich vor ihrer letzten Verantwortung scheuen. Sich scheuen, ihrem Tier bis zum Schluss zur Seite zu stehen, oder wie in Monis Fall, sich scheuen, ihr Tier von den Qualen zu erlösen. Vielleicht die Qualen verdrängen oder nicht wahr haben wollen…

Moni musste einen äußerst schlimmen und qualvollen Leidensweg erdulden, weil ihr Besitzer sie trotz mehrfachem Anraten mehrerer Tierärzte nicht gehen lassen wollte.

Behalten konnte er sie allerdings auch nicht, also kam er am Donnerstag mit der kleinen, 7-jährigen Zwergspitzhündin Moni auf dem Arm zu uns, um sie abzugeben. Er sagte uns, dass die Kleine gesund sei, außer dass sie chronischen Husten habe und packte eine Reihe Medikamente aus.

Schnell wurde den Mitarbeitern klar: mit Moni stimmt etwas ganz und gar nicht. Sie hatte akute Atemnot, schwankte und wurde sofort in eine Tierklinik gebracht.

Während eine Mitarbeiterin mit Moni auf dem Weg war, versuchten wir die Geschichte von ihr zu recherchieren. Bereits seit mindestens September 2022(!) war sie Gast in diversen Praxen gewesen. Eine richtige Diagnostik fand auf Wunsch des Besitzers nie statt. Medikamente gegen Husten wollte er haben, mehr sei es nicht. Nach und nach kam heraus, dass bereits mehrere Praxen dringend zur Euthanasie geraten und auch bereits das Veterinäramt eingeschaltet hatten. Doch Moni wurde nicht erlöst. Moni musste bis gestern leiden.

Die Klinik stellte, wie wir erwarteten, fest, dass sie die Lunge voller Wasser hatte, sie litt unter akuter, schwerster Atemnot, konnte kaum mehr laufen, ohne sich die Seele aus dem Leib zu husten und man sah ihr an, dass sie permanent in Panik war zu ersticken. Trotz sofortiger Entwässerung und der Gabe von Sauerstoff war ihr Zustand so schlecht, dass sie erlöst werden musste.

Wir sind geschockt, traurig und erschöpft. Geschockt, wie man tagtäglich zusehen kann, wie ein Tier sich so sehr quält. Traurig, weil man der lieben Moni nicht mehr helfen konnte und sie ohne ihre Bezugsperson ihren letzten Weg gehen musste und erschöpft davon, ständig die Verantwortung für andere tragen zu müssen, denn auch für uns sind diese Wege alles andere als einfach und fordern ihren Tribut.

Moni starb ohne ihr Herrchen, welches trotz allem ihre Bezugsperson war. Moni hatte so lange immer wieder Angst zu ersticken, alleine diese Vorstellung ist nicht auszuhalten.

Die Möglichkeit zur Erlösung von Schmerz steht in der Tiermedizin zur Verfügung. Kein Tier muss qualvoll sterben, sondern wir können es davor bewahren. Es gibt diese Möglichkeit, wieso nutzt man sie nicht?

Liebe Moni, mehr als dich von deinem Leid zu erlösen, konnten wir nicht mehr für dich tun, aber DAS konnten wir! Deine furchtbare Angst zu ersticken, die wir in deinen Augen sahen, werden wir so schnell nicht vergessen und hoffen, da wo du jetzt bist, wird es dir besser gehen.

Wir appellieren: Lassen Sie Ihr Tier nicht leiden, begleiteten Sie es auf seinem letzten Weg. Niemand möchte alleine sterben. Wenn man sich ein Tier anschafft, trägt man diese Verantwortung bis zuletzt, egal wie schwer es ist!

Foto: Julia Zerwas