Erst kam Katze Becky (ca. 6 Monate alt), der wir glücklicherweise helfen konnten, deren Besitzerin anscheinend aber nicht für die Katze aufkommen kann/will und sich einfach nicht mehr meldet.
Dann
das traurige Schicksal von Katze Beate (ca. 6 Monate alt), bei ihr kam alle Hilfe zu spät: Sie war gelähmt und mit einem Prokektil im Rücken gefunden und hatte nach einer Not-OP Herzversagen. Ein Besitzer hat sich bisher auch nicht gemeldet.
Und dann kam letzte Woche eine Katastrophe nach der anderen. Insgesamt erreichten uns innerhalb von drei Tagen sechs Katzen. Eine Geschichte trauriger als die andere:
1. Kater Zanu, 7 Monate alt, er wurde am Dienstag bei uns abgegeben. Sein linkes Auge war stark vergrößert und bereitete dem Kater, wie man uns sagte, bereits seit DEZEMBER! Probleme. Nun war es nicht mehr zu retten und Zanu hatte so starke Schmerzen, dass wir ihn direkt noch am gleichen Tag operieren ließen. Das Auge musste entfernt werden. Einen solchen Leidensweg über zwei Monate hätte er nicht ertragen müssen, wenn sich ausreichend gekümmert worden wäre. Zanu geht es nun gut und man merkt ihm die Erleichterung ohne das Auge deutlich an. Armer kleiner Mann, nun kann es nur besser werden!
2. Katze Lili wurde Dienstag ca. 30 min später im Alter von 15 Jahren bei uns abgegeben, da man keine Zeit mehr für sie hatte. Die kleine ist stark verwahrlost und hat ein massives Herzgeräusch. Sie musste umgehend einer Kardiologin vorgestellt werden. Einen Tierarzt hatte die alte Dame, wenn überhaupt, schon seeehr lange nicht mehr gesehen. Nun bekommt sie Medikamente und darf sich von ihrem Filz verabschieden. Wir hoffen auf eine bessere Zukunft für dich liebe Lili !
3. Am Mittwoch kamen erst 2 Katzen über die Feuerwehr zu uns. Eine davon, Mutzchen, in so schlechtem Zustand, dass man sie nur noch erlösen konnte. Es war ein furchtbarer Anblick. Die Besitzerin sagte nur „die sieht immer so aus“. Durch Recherchen bekamen wir raus, dass sehr wohl mal ein Tierarzt besucht wurde (Anfang Mai 2022!), der dringend zu einer Operation geraten hatte. Danach wurde die Besitzerin nie wieder gesehen und das arme Mutzchen musste über Monate schlimmste Schmerzen erleiden bis ihr Zustand so schlimm war, dass man ihr nicht mehr helfen konnte. Wäre sie nicht zu uns gekommen, wäre sie unter schlimmsten Schmerzen einfach verhungert….
4. Dann am Donnerstag hatten wir nochmal Besuch von der Feuerwehr. Ein Siammixmädchen, wir haben sie Suleika getauft, kam als Fundtier in sehr schlechtem Zustand. Sie ist gechippt, aber nirgendwo registriert.
5. Zu guter Letzt kam am Donnerstag noch eine Abgabekatze, Mia, 6 Monate alt, in so schlechtem Zustand, dass wir sie sofort notfallmäßig in die Klinik bringen mussten. Mia war stark unterkühlt, hatte 34 Grad Körpertemperatur. Die Besitzerin kann sich die Tierarztkosten nicht mehr leisten. Mia sei bereits seit einer Woche akut krank. Die Klinik tat alles, sagte uns aber, dass es 50/50 stehe, da ihr Zustand schon sehr schlecht war. Glücklicherweise konnte eine Notoperation sie retten. Mia hatte einen Fremdkörper geschluckt, der bereits im Dünndarm war. Nun ist die die Kleine zum Glück stabil.
Wir wissen, jeder Mensch kann in eine Notlage geraten. Wir wissen auch, dass die GOT (Gebührenordnung für Tierärzte) um 30% gestiegen ist. Wir verstehen aber nicht, wieso man sich Tiere anschafft, wenn man nicht für sie sorgen kann oder gar möchte und schon gar nicht, wie man so lange zugucken kann, wenn ein Tier leidet.
Wir versuchen so gut zu helfen, wie es geht, trotzdem appellieren wir an den gesunden Menschenverstand. Ein Tier bedeutet Verantwortung. Ein Tier kann jederzeit hohe Kosten verursachen. Wenn das Geld sowieso schon knapp ist, braucht man über die Anschaffung gar nicht nachzudenken. Auch raten wir dringend dazu: LASSEN SIE IHRE TIERE KRANKENVERSICHERN!
Auf dass es nächste Woche nicht so weiter geht…….
Fotos: Lea Prangenberg, Julia Zerwas, Julia Schrey