18.02.2023:
Dass der nierenkranke Tabby heute, am 18. Februar 2023, den 6. Jahrestag auf seiner Pflegestelle feiern kann, ist eigentlich ein Wunder, aber zu einem großen Teil auch das Ergebnis eines ganz außergewöhnlichen Engagements seiner Pflegefrau.
Der wunderschöne BKH – Kater wurde die ersten Jahre seines Lebens viel herumgereicht, mehrere Tierheimaufenthalte eingeschlossen. Zu Tode krank und schwerst traumatisiert kam er im August 2016 zunächst auf eine medizinisch versierte Pflegestelle.
Dank hervorragender Tierärzte und einer intensiven naturheilkundlichen Therapie fand er in’s Leben zurück, stabilisierte sich und hatte im Februar 2017 das Riesenglück auf einen liebevollen Endplatz ziehen zu dürfen. Die Kosten für die Medikamente wurden und werden weiterhin vom Tierschutzverein getragen, Hella kümmert sich um das Management, die Pflege und das Futter. Und das mit einer Genauigkeit, einer Liebe und einem Eifer, die ihres gleichen suchen.
Verlässlich bekommt Tabby seine Medikamente, die natürlich seinem jeweiligen Gesundheitszustand angepasst werden. Inzwischen ist er ja ein Senior und hat auch noch eine Schilddrüsenüberfunktion entwickelt.
Umgeben von liebevoller Fürsorge wurde aus dem unausgeglichenen, anstrengenden Notfall ein dankbarer Kater, der weiß, wo er hingehört, und der eine tiefe Zuneigung zu seinem Menschen hat. Sogar die Vergesellschaftung mit einer Katzendame hat er gemeistert.
Tabby wird gebarft, und diese Fütterung wird einen großen Anteil daran haben, dass es ihm so gut geht. Hella hat sich tief in das Thema eingelesen, entdeckt immer wieder Neues und hat inzwischen einen ganz außergewöhnlichen Wissensstand erreicht.
Im Herbst letzten Jahres kam es dann leider zu einer schlimmen Krise. Eine Blasenentzündung (sicher auch infolge der Schilddrüsenüberfunktion) stieg – obgleich zeitnah bemerkt – in die Nieren auf. Wochenlang kämpften die beiden – mit Erfolg. Zwar erholten sich die Nierenwerte nicht mehr, der Kater aber sehr wohl. Wie lange das nun noch so bleiben kann, wissen wir nicht. Aber: was für eine Geschichte! Sie zeigt was möglich ist, wenn man nicht zu früh aufgibt und vor allem alle Therapieformen in ihrer ganzen Bandbreite ausschöpft.
Herzlichen Glückwunsch Tabby und einen innigen Dank an Hella. Fotos privat
03.01.2022
Hallo! Kennt ihr mich noch? Am 18. Februar 2017 bin ich als Palliativpatient auf meine endgültige Pflegestelle gezogen. Mir ist es hier in meinem neuen Zuhause bei meinem neuen Frauchen sehr gut ergangen. Nach zwei Jahren kamen große Neuigkeiten: Der Lebensgefährte meines Frauchens zieht samt seiner Katze bei uns ein! Nun möchte ich euch ein bisschen aus unserem Leben erzählen.
Anfangs waren alle recht nervös, da ich den Ruf hatte, andere Katzen anzugreifen und als absoluter Einzelkater galt. Aus diesem Grund wurden wir zuerst in getrennten Räumen gehalten, um uns an die neuen Gerüche gewöhnen zu können. Irgendwann hat mein Frauchen sich dann getraut einfach mal die Türen zu öffnen und als ich die junge Nidalee sah (die für ihr Alter von vier Jahren ein wenig klein und schmächtig aussah), hatte ich doch ein wenig Mitleid mit ihr. Sie hatte zuvor noch nie wirklichen Kontakt mit anderen Katzen gehabt, so dass sie die erste Zeit unsicher und knurrend durch die Wohnung lief und sich nicht traute mir zu nahe zu kommen. Ich bin aber im Vergleich zu ihr auch ein stolzer Kater und habe schon so viel erlebt!
Ich habe ich mich von ihrem Drama nicht beeindrucken lassen, sondern mich einfach gemütlich auf den Boden gelegt und dem Trubel gelassen und amüsiert zugeschaut. Das Knurren und Fauchen wurde mit der Zeit immer weniger und Niddy sah endlich ein, dass sie vor mir keine Angst zu haben braucht. Mittlerweile haben wir uns hier alle gut eingelebt, und langweilig ist es mit meiner kleinen Schwester nie. Sie ist so ein Wirbelwind! Manchmal tue ich ihr den Gefallen und spiele mit ihr fangen, dann jagen wir uns gegenseitig durch die Wohnung. Sie soll ja sehen, dass ich trotz meines Alters nicht zu unterschätzen bin! Wenn es mir aber zu bunt wird, fauche ich dann doch einmal oder zeige ihr, dass noch Kraft in meinen Pfoten steckt (allerdings ohne Krallen, ich möchte ihr ja nicht weh tun). Nur brauchen meine alten Knochen viel mehr Schlaf als früher, das wird die Prinzessin auch noch irgendwann lernen, wenn sie mal in meinem Alter ist. Ich musste ihr sogar beibringen, wie man große Fleischstücke ordentlich kaut! Nun ist sie auch zu einer stattlichen Dame herangewachsen und ich glaube, die Gesellschaft tut uns beiden gut.
Nichts gegen mein Frauchen, aber sie ist nun mal keine Katze. Niddy hält mich ein wenig jung und ist außerdem sehr unterhaltsam. Sie zeigt mir gerne, dass sie viel höher und weiter springen kann als ich, aber trotzdem ist sie manchmal ungeschickt. Wir haben einen ganz tollen Kratzbaum, auf dem wir gemeinsam schlafen. Madame muss natürlich ganz nach oben, aber ich bin mit der mittleren Etage zufrieden. Das Bett ist trotzdem weiterhin einer meiner absoluten Lieblingsplätze. Anbei schicke ich euch ein paar Fotos von mir, damit ihr nicht vergesst, wie hübsch ich bin (auch wenn meine schwarzen Schnurrhaare mittlerweile grau werden).
Eine Bitte habe ich noch an euch: Falls ihr darüber nachdenkt, ein Haustier zu adoptieren und als Familienmitglied aufzunehmen, schaut doch mal in eurem Tierheim vorbei bevor ihr zum Züchter geht. Manche von uns mögen zwar alt und krank sein, aber das sollte euch nicht abschrecken. Ganz so kompliziert ist es gar nicht, und wir sind euch auf ewig dankbar für ein neues Zuhause, wo wir noch einmal Liebe erfahren können.
Ich hoffe, das Jahr wird auch für euch Zweibeiner besser.
Alles Gute! Tabby – Foto: privat