vom 25.3.2022
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitarbeiter des Albert Schweitzer-Tierheims Bonn,
als unsere Hündin Tapsi 2013 starb, wir hatten sie zwölf Jahre, zog Jimmy bei uns ein. Gestern (24.03.2022 um 8:55 Uhr) ist er auf Grund eines Milz-Tumors gestorben. Wir sind so unendlich traurig, wo er doch viel zu früh gegangen ist. Jimmy war ein unglaublich toller Hund. Er hatte keinen Jagdinstinkt. Dafür war er aber immer aufmerksam und hat alles beobachtet, was um ihn herum vorging. In unserem Garten stand er immer und passte auf.
Aber ein Kläffer war er nie. Er hatte seine Lautmeldungen immer gut dosiert. Als er zu uns kam, war er anfangs sehr schüchtern und hatte vor Türen und allen lauten Geräuschen Angst. Nach einer Eingewöhnungszeit von ein paar Tagen, wurde er frech. Wenn wir über Jimmy sprachen, nannten wir ihn „Rüpellix“. Wir erinnern uns noch so gut, als wenn es gestern wäre. Er lief uns hinterher und zwickte in Füße und Beine. Besonders wenn ich ihm Spielzeug wegnahm, z.B. beim Staubsaugen. War eine Hand zu nah, schnappte er zu. Ein besonderes Erlebnis war, dass er mir in den Rücken und zwischen die Schultern, aus dem Stand heraus, sprang. Eine Bekannte sagte damals, “Jimmy, du bist ein Flummy“. Mit viel Bewegung und Disziplin gelang es uns, ihm dieses Verhalten abzugewöhnen. (Er lief auch begeistert neben dem Fahrrad her). Zu dieser Zeit ging ich drei mal täglich eine Stunde mit ihm Gassi.
Nachdem er wusste, wo sein Platz war, musste er warten bis ich ihn zum Fressen rief. Damit war auch die Problematik mit dem „Fressen-geben“ gelöst. Denn er stürzte sich hemmungslos und gierig auf sein Fressen und wollte niemanden in seine Nähe lassen. Wenn er in die Hand zwicken wollte, zog ich sie irgendwann nicht mehr weg. Ab da änderte sich schlagartig sein Verhalten. Denn er musste lernen, dass wir uns nicht einschüchtern ließen. Laute Geräusche, z.B. ein vorbeifahrender LKW, oder Traktor, beim Spaziergang durch die Stadt, machten ihm aber immer noch Angst. Es war daher nie möglich ihn abzuleinen. Denn laute oder unbekannte Geräusche haben ihn Zeit seines Lebens verängstigt und er ergriff kopflos die Flucht. Eine Erfahrung, die ich mit der Schleppleine machte. Sonst wäre er damals weggewesen.Mit gezielten Übungen war er später auch in der Lage maximal bis zu 5 Stunden alleine zu bleiben, was anfangs ebenfalls nicht möglich war. Daher nahm ich ihn zu Beginn mit in den Reitstall, wo er andere Hunde und Pferde kennenlernte.
Jetzt, wo ich Ihnen dies schreibe, bin ich so unglaublich traurig. Jimmy war mein Freund und Begleiter. Jimmy wurde ein so unglaublich freundlicher Hund. Zu Mensch und Tier. Wir sind oder waren so stolz auf unseren „Rüpellix“, der als junger Hund Schubladen aufmachen konnte und Treppenstufen angenagt hatte. Seine Spuren werde ich niemals beseitigen. Schränke waren vor ihm nicht sicher. Er hat alles angenagt, was vor ihm nicht sicher war. Unseren Garten hat er umgegraben und tiefe Löcher hinterlassen, auf die wir heute voller Trauer schauen. Unsere Hündin hatte 2002 einen Fliederstrauch zernagt, den mein Mann wieder aufgepäppelt hat. Daneben ist jetzt die Jimmyecke. Dort hat er bis letzte Woche immer wieder ein tiefes Loch gegraben. Heute liegt dort ein Stein mit zwei Lämpchen, die uns an ihn erinnern. Jimmys Asche wird über eine Wiese verstreut, wo er toben und spielen kann.
Gerne würden wir Sie in der nächsten Woche besuchen. Vielleicht gibt es bei Ihnen einen Hund, der zu uns möchte. Denn ohne Hund geht es einfach nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Anne C.-S.
Unsere Anmerkung: Marlène zog letzte Woche das große Los, Jimmys Nachfolgerin zu werden….