Mitte Juli wendeten sich verzweifelte Katzenbesitzer aus Dernau an uns. Ihr Haus war überflutet und unbewohnbar, auf dem Dachspeicher befanden sich ihre beiden Katzen Franzi und Plüsch. Die Menschen hatten nur noch die Kleidung am Körper, mehr nicht, aber die Angst um ihre Tiere machte sich fast ohnmächtig. Da die Katzenabteilung im Juli hoch belegt war fanden wir zum Glück eine Pensionsmöglichkeit in Bonn. Lisa und ihr Freund (links im Bild) haben sich liebevoll um die Tiere gekümmert, die endlich Heim dürften. Die Wiedersehensfreude bei Familie Sebastian war sehr groß … es sind die kleinen Dinge, die unser Leben lebenswert macht
Hier schreibt Lisa: aller Anfang ist schwer und so war es auch für Franzi und Plüsch bei uns daheim. Gerade für Katzen, die Routinen lieben und sehr an ihr Zuhause als Rückzugsort gebunden sind, ist ein plötzlicher Ortswechsel oft schwer. Hinzu kam, dass der Ortswechsel unter dramatischen Bedingungen und leider auch ohne ihre Besitzer erfolgen musste.
So fanden sich die beiden von heute auf morgen in einer ganz fremden Umgebung mit fremden Menschen, fremden Gerüchen und Geräuschen wieder und ihr Leben stand für eine Zeit Kopf. Im Falle von Franzi hat es nur zwei Wochen gedauert, bis die Neugierde und der Wunsch nach Streicheleinheiten den Schock und die Angst überwogen haben. Von da an hat sie sich von Tag zu Tag weiter aus ihrem Versteck getraut, bis jede bequeme Liegefläche in der Wohnung mindestens einmal Probe gelegen war, inklusive dem Schoß des Pflegefrauchens.
Um den schönen Kater Plüsch kennenzulernen war etwas mehr Geduld erforderlich. Erst nach 6 Wochen und in ganz langsam Schritten wurde erst einmal nur der Kopf aus dem Versteck gesteckt, dann auch mit uns im Raum fressen und schließlich, wenn das Futter zubereitet wurde in der Küche nachgeschaut, ob das nicht auch ein wenig schneller ginge. Der schönste Moment war dann als er uns zum ersten Mal um die Beine gestrichen ist und sich den Kopf hat kraulen lassen.
Seitdem besteht er allabendlich auf Schmuseeinheiten auf dem Sofa und hat die Wohnung dann schnell Zimmer für Zimmer erobert. Darüber hinaus ist er ebenso wie Franzi nicht nur sehr mutig, sondern auch sehr verspielt geworden. Spielangeln, Baldriankissen und Papierkügelchen, alles erregt sein lebhaftes Interesse. Wir wünschen den beiden und ihren Besitzern alles Gute im neuen Zuhause und lassen sie definitiv nur mit einem lachenden und einem weinenden Auge wieder gehen.
Liebe Grüße Lisa
Wir danke an dieser Stelle Lisa ohne große Fragen „warum, wieso, wie lange ….“ die Pension angeboten zu haben.
Für Plüsch und Franzi als ihren Menschen wünschen wir in der Zukunft alles Gute und recht bald wieder in die alte Heimat ziehen zu dürfen. Fotos: privat