vom 27.03.21
Liebe Frau Reuter, ein neues Familienmitglied kommt ins Haus und die Welt sieht ganz anders aus
Nachdem wir Mariana im Tierheim kennenlernen durften und sie uns als neue Familie für würdig erachtet hatte, war es endlich so weit: Umzugstag! Die halbstündige Autofahrt verlief vollkommen ruhig. Mariana saß in ihrer Transportbox und harte der Dinge, die da kommen sollten. Zuhause angekommen, haben wir die Box hinter unserem Sofa in die Ecke gestellt und vorsichtig geöffnet. An dieser Stelle sei erwähnt, dass wir unsere Wohnzimmerecke als Eingewöhnungsraum für Mariana festgelegt haben. Dort haben wir alles platziert, was ein Katzenherz begehrt: Kuschelkörbchen, Kratzbaum, Katzenklo, Futterbuffet, Decken und jede Menge Spielzeug.
Nachdem die Tür der Box nun offen war, kam Mariana vorsichtig aber zügig heraus und machte es sich erst einmal unter dem Sofa gemütlich. Von dort aus hat sie uns mit großen Augen ganz genau beobachtet. Als ich mich auf den Boden setzte und sie mit leckerem Hühnchen anlockte, kam sie tatsächlich zu mir. Sie genoss die Leckerei und ließ sich unter großem Geschnurre ausgiebig streicheln. Nach und nach hatte jeder aus unserer Familie dieses Vergnügen und wir konnten beobachten, wie sie bereits Stück für Stück unser Wohnzimmer inspizierte. Allerdings war sie jedes mal beim kleinsten Geräusch direkt wieder unter dem Sofa verschwunden.
Am nächsten Morgen kam Mariana für ihr Frühstück gerne unter dem Sofa hervor. Immer, wenn ihr jemand eine Leckerei anbot, kam sie sofort aus ihrem Versteck. Bei mir sogar schon, wenn sie nur meine Stimme in ihrer Nähe hörte. Im Laufe des Tages wurde dann auch die Essecke untersucht. Dort schaut sie inzwischen gerne “Vogel-TV”. D.h. Mariana sitzt vorm Fenster und beobachtet ganz gespannt und aufgeregt die Vögel in unserem Garten.
Heute ist Mariana seit 5 Tagen bei uns. Sie hat sich so rasant entwickelt, dass wir das Gefühl haben, sie ist schon ewig bei uns. Morgens, wenn ich mich mit meinem Kaffee auf unser Sofa setzte, legt sie sich wie selbstverständlich auf meinen Schoß, lässt sich streicheln und döst vor sich hin. Wenn wir abends fernsehen, spielt sie glücklich vor sich hin oder schläft selig in ihrem Körbchen. Wenn wir dann nach oben gehen, um uns zum Schlafen fertig zu machen, kommt sie mit und nutzt die Gelegenheit das obere Stockwerk unter die Lupe zu nehmen.
Natürlich ist Mariana nach wie vor noch etwas schreckhaft. Vor allem, wenn es um neue Geräusche wie z.B. Staubsaugen geht oder sie sich nicht sicher ist, wer gerade den Raum betritt. Sie zeigt uns auch deutlich, wenn sie etwas nicht mag und auf den Arm nehmen ist auch noch nicht ihr Ding. Aber bei dem Tempo, dass sie bisher an den Tag gelegt hat, sind wir uns sicher, dass sie auch ihre letzten Ängste bald verlieren wird.
In der kurzen Zeit, die Mariana jetzt bei uns ist, haben wir sie schon alle ganz fest in unser Herz geschlossen und möchten sie nicht mehr missen.
Herzliche Grüße Marianas Adoptivfamilie Der Bericht darf zusammen mit den Fotos auf der Homepage des Tierheims Bonn veröffentlicht werden. Fotos: privat