Puszta wartete über vier Jahre bei uns im Tierheim auf ein Zuhause. Davor hatte der Pulirüde über ein Jahr bereits isoliert und verlassen in einem gekachelten Zwinger der „Tötung“ der ungarischen Stadt Baja gesessen. Nur mit dem Einsatz von ungarischen Tierschützern konnte er dort herausgeholt werden. Bei uns zeigte Puszta seine zwei Gesichter: Einerseits kann er anhänglich, verschmust und unkompliziert sein, im nächsten Moment aber kann dieses Verhalten kippen und Puszta versteht dann keinen Spaß mehr. So zum Beispiel, wenn er sich über einen anderen Hund aufregt oder wenn er seinen Kopf nicht durchgesetzt bekommt. Bei uns wurde er deshalb mit Maulkorb ausgeführt, denn der Pulirüde mit dem großen Ego scheute sich auch nicht, von seinen Zähnen Gebrauch zu machen. Pusztas geliebter Ausführer Olaf wollte ihn eigentlich adoptieren, mochte ihn so mit seinen „Macken“ wie er war. Doch Olaf verstarb – ein großer menschlicher Verlust für unser Tierheim, aber insbesondere auch für den anhänglichen Puszta. Puszta teilte mit so vielen Hunden seinen Auslauf B in den mehr als vier Jahren, dass wir gar nicht mehr alle aufzählen können. Seit vielen Monaten nun hatte er eine neue Ausführerin und Patin, die sich liebevoll und engagiert um unseren Langzeitinsassen kümmerte. Und in ihr reifte der Gedanke, Puszta endlich ein Für-Immer-Zuhause zu geben. Nachdem alles Organisatorische geregelt war und sie Puszta an vielen Tagen zur Probe stundenweise mit nach Hause genommen hatte, adoptierte sie den kauzigen Puli heute. Wir sind überglücklich und drücken so die Daumen, dass vor allem die oft schwierige Zeit des Einlebens gut gemeistert wird, Puszta sich „benimmt“ und das Duo noch mehr zusammenwächst als ohnehin schon. Vielen, vielen Dank – die Adoption eines Langzeitbewohners und Notfallhundes wie Puszta ist immer etwas ganz Besonderes: Wir feiern diesen Tag und freuen uns so für Puszta!
© Foto: Stefanie Lindemann