vom 10.02.2020
Hallo Frau Reuter,
wir möchten eine Rückmeldung zu Merlin und Mila (ehemalig Calina) geben. Wir sind sehr froh über diese Entscheidung. Die erste Woche hatten die Beiden ein eigenes, geschlossenes Zimmer mit Kratzbaum, Höhlen, Spielzeug, Klos und Futter/Wasser. Merlin war von Beginn an der Ängstlichere, schon bei euch blickte er uns unglaublich ängstlich unter einer Decke hervor an. Dieser Moment war für uns Liebe auf den ersten Blick.
Wir wollten dem kleinen Mann ein Zuhause geben. Die scheuen Katzen haben es ja in der Vermittlung schwieriger als die Schnurrsulas, auch das bewog uns zu der Entscheidung, ihn zu adoptieren. Da er sich bei euch gut mit Mila verstand, wir zwei Kitten aufnehmen wollten, um unseren 4-jährigen Kater nicht zu überfordern mit einem wilden Bündel, das ihn 24/7 zum Spielen animiert, stand dann für uns fest, dass auch Mila ihr Zuhause bei uns finden sollte.
Die ersten 24 Stunden verbrachte Merlin in der Transportbox und bewegte sich nicht, er war wohl vor Schreck wie gelähmt. Er wollte auch erst einmal herausfinden, ob er in Sicherheit ist. Danach begann er mit Mila gemeinsam nachts das Zimmer zu erkunden, zu fressen und das Spielzeug wie wild in alle Ecken zu schießen. Wir hörten die beiden oft und wollten uns dieses Schauspiel nicht entgehen lassen, doch, sobald wir das Zimmer betraten, waren beide in einer Höhle verschwunden. Nach einer Woche und einigen Annäherungen unsererseits mit Federwedel und Leckerlies, öffneten wir die Tür komplett. Unser Kater war wenig überrascht, dass da zwei Neulinge waren. Er hatte sie die Tage davor schon gerochen und gehört. Jetzt kamen die drei sich immer näher. Die Kleinen rieben schnell gern ihr Köpfchen an dem großen Onkel, und zwar immer wieder, was ihm bis heute noch oft den Nerv raubt und woraufhin es dann ein Fauchen oder einen Klapps auf den Kopf gibt 😃 Das schreckt die zwei M´s allerdings nur kurzweilig ab.
Inzwischen haben die Drei sich aneinander gewöhnt, spielen wie die Verrückten miteinander, rennen durch das ganze Haus, jagen sich gegenseitig oder ihre Spielzeug-Beute, die knurrend von A nach B getragen wird. Vor allem sobald die Dämmerung einsetzt werden sie aktiv, und das nicht nur beim Spielen! Sie fressen wie die Weltmeister! Noch gibt es All you can eat Nassfutter für die Kleinen, weil wir gelesen haben, das sei bis zum 12. Monat okay.
Wir haben schon Tränen gelacht hier, mit den Dreien wird es nie langweilig! Seitdem die Kleinen das ganze Haus erkunden dürfen, finden wir jeden Morgen ein Chaos vor, das erstmal beseitigt werden will. Anbei ein paar Bilder. Inzwischen liegen auf der Erde der Blumentöpfe Steine, seitdem fällt das Wegfegen der Erde am Morgen wenigstens weg 😃
Auch zu uns fassen die Kleinen langsam Vertrauen. Seit der zweiten Woche können wir Mila streicheln, der Schnurrmotor wird sofort angeworfen und sie bekommt gar nicht genug! Seit gestern wirft sich auch Merlin gerne mal vor unsere Füße und lässt sich kurz streicheln, läuft dann aber noch schnell ein paar Sicherheitsabstandschritte davon und guckt, kommt wieder und dann das selbe Spiel. Wenn es Essen gibt, gleicht das einer Raubtierfütterung: Alle drei streichen uns schnurrend um die Beine und schauen mit erwartendem Blick nach oben, wo der Dosenöffner hantiert.
Wir hätten nicht gedacht, dass es so schnell gehen würde, dass die beiden schmusen wollen und freuen uns über jeden Fortschritt. Seit 6 Wochen sind nur noch die Drei unser Gesprächsthema und wenn einer von der Arbeit kommt, werden erstmal die neuesten Neuigkeiten berichtet und Katzenvideos gezeigt 😊
Danke, dass ihr so tolle Arbeit macht, sie auf der Straße einfangt und versorgt, euch so liebevoll um die Tierchen kümmert (insbesondere auch die ehrenamtlichen „Katzenstreichler“, die wir bei unseren Besuchen immer bei den Katzen gesehen haben), sodass es für uns Adoptiveltern gar nicht so schwer ist, zB das Vertrauen der Tiere zu erlangen, oder dass die Kleinen die Katzenklos nutzen und was noch alles dazu gehört.
Danke dafür, dass ihr uns zwei so wunderbare Tiere übergeben habt, wir freuen uns auf ganz viele Jahre mit unseren Drei und empfehlen jedem, der ein Herz für Tiere und genug Zeit, Geduld und Liebe hat, Tierchen aus dem Tierheim zu adoptieren, es bringt so viel Freude ins Zuhause!
Viele Grüße
Anuschka, Alex, Merlin, Mila & Shebas.
Fotos: privat