vom 06.12.2020
Liebe Frau Reuter, mittlerweile ist es ein Jahr her, dass 2 der 4 „T-Schwestern“ bei uns eingezogen sind. Als jahrelange Katzenhalter waren wir überzeugt, der sehr scheuen Momo schnell die Angst vor uns Menschen zu nehmen, und somit ein stressfreies neues Leben bieten zu können. Dies gestaltete – und gestaltet – sich allerdings als deutlich anspruchsvoller als gedacht.
Nicht ganz unschuldig an der Sache ist wahrscheinlich ihre Schwester Rosi. Schon in den ersten Tagen hatte sie Momo immer wieder von Fressnapf und Katzenklo verjagt, so dass diese die meiste Zeit unter dem Sofa verbracht hat. Nachdem wir sämtliche Türen im Haus geöffnet und zusätzliche Katzenklos und Fressbereiche eingerichtet hatten, entspannte sich die Lage zunächst ein wenig, von uns Menschen wollte Momo aber weiterhin nichts wissen. Das änderte sich auch nicht, als wir beide im Februar an Freigang gewöhnten.
Wir wohnen sehr ländlich, direkt am Rande eines Wäldchens – Momo findet das super und war anfangs manchmal fast 24 Stunden nicht auffindbar. Es half kein Rufen oder Rascheln mit der Leckerlibox, sie reagierte nicht auf uns, um dann plötzlich aus dem Nichts aufzutauchen.
Nach ca. einem halben Jahr gab es kurze Momente, in denen sich Momo plötzlich an unsere Beine schmiegte und wir sie ab und zu sogar kurz kraulen konnten. Unsere Hoffnung war groß, dass das Eis gebrochen sein könnte. Scheinbar ist dies ihrer Schwester Rosi nicht verborgen geblieben. Auf die entspanntere Körperhaltung von Momo reagiert sie wieder mit starkem Dominanzverhalten. Draußen verjagt sie sie, sobald sie sich dem Grundstück nähert und im Haus ist es nicht anders. Momo wurde wieder zur „Schattenkatze“, die sich zum Schlafen Verstecke sucht und nur zum Fressen kommt, wenn sie sicher geprüft hat, dass niemand in der Nähe ist. Ihre Körperhaltung ist entsprechend.
Wir haben alles mögliche versucht, Rücksprache mit Frau Bender gehalten, entsprechende Lektüre gelesen, Rosi mit Nichtbeachtung „bestraft“, sie abzulenken versucht, geschimpft und gelobt – alles ohne Erfolg. Wir waren sogar schon in der Überlegung uns von einer Katze zu trennen, weil Momo zwischendurch immer mal wieder für einige Tage das Fressen eingestellt hatte und mittlerweile die ganze Familie im Katzenstress war.
Aber – seit einiger Zeit hat es den Anschein, als würde Momo etwas Vertrauen zu uns aufbauen und dadurch an Selbstbewusstsein gewinnen. Vor allem unsere jüngste Tochter, die noch zu Hause wohnt, steht bei ihr hoch im Kurs. Sie kommt (meistens) angelaufen, wenn sie sie ruft, der Schwanz ist hoch aufgestellt, sie schmiegt sich um ihre Beine, lässt sich kraulen und schnurrt, was das Zeug hält. Mein Mann und ich dürfen sie zwar nur selten anfassen, die Nächte verbringt sie aber meistens in meinem Bett am Fußende.
Wir geben also nicht auf und hoffen, dass Momo irgendwann selbstsicherer wird und Rosi einsieht, dass es ihr trotz Momo’s Anwesenheit an nichts fehlt. Es gibt genug Hände zum Streicheln, jede Menge Platz und Auslauf und ausreichend zu Fressen.
Wir wünschen Ihnen allen ein gutes Ende 2020, bleiben Sie gesund! Herzliche Grüße aus Windeck Familie B.
vom 15.01.2020
Hallo Frau Reuter, mittlerweile sind gut 2 Monate vergangen, seit zwei der 4 „T’s“ bei uns eingezogen sind.
Rosi, die kleine wilde, ist in ihrem neuen Heim angekommen. Der Stress hat sich gelegt und ihre anfängliche Nervosität und das Dominanzverhalten gegenüber ihrer (seinerzeit noch deutlich größeren) Schwester hat sich gelegt. Hatte sie anfangs zum Schlafen immer die Transportbox aufgesucht, genießt sie nun gerne ausgiebige Kuscheleinheiten, bei denen sie auch immer öfter fest einschläft.
Auch Ihrer Schwester gegenüber nimmt sie sich deutlich zurück, so dass jetzt ein harmonisches Miteinander möglich ist.
Momo lässt sich zwar leider noch immer nicht anfassen, sie macht aber trotzdem große Fortschritte. Ihren Posten unter dem Sofa hat sie nach einigen Tagen aufgegeben und gegen bequemere Verstecke, vorzugsweise in einem der Schlafzimmer, ausgetauscht. Mittlerweile schläft sie immer öfter im Wohnzimmer, auch mit unserer Anwesenheit. Beim Toben und Spielen steht sie Rosi schon seit längerem in nichts mehr nach. Gibt einer ein Signal, beginnt die Jagd durchs ganze Haus. Ansonsten ist sie ein Profi im Ballspiel – gerne auch mit uns zusammen, wobei schon mal versehentlich Körperkontakt entsteht. Hier hoffen wir noch auf weitere Entspannung, da wir beiden gerne demnächst den Garten und die Umgebung zeigen wollen und dann irgendwann Floh- und Wurmmittel verabreichen müssen, was bei Momo derzeit noch nicht möglich ist.
Es tut uns sehr leid, dass eine der verbliebenen Schwestern verstorben ist und drücken der 4. im Bunde fest die Daumen für eine schnelle und gute Vermittlung.
Viele Grüße aus Windeck und ein gutes und erfolgreiches Neues Jahr wünscht
Familie B.
Fotos: privat
vom 02.12.2019
Liebe Frau Reuter, vor fast 2 Wochen bin ich mit meiner Schwester zu unserer neuen Familie gezogen. Ich fand’s von Anfang an total super und spannend. Für meine Schwester war die erste Woche wohl zu aufregend, sie hat diese Zeit fast ausschließlich unter dem Sofa verbracht. OK, vielleicht lag es auch daran, weil ich sie immer verjagt habe: Mein Wohnzimmer, meine Küche, mein Katzenklo und meine Fressnäpfe.
Meine Leute waren davon nicht so begeistert, aber dafür haben sich nach 3 Tagen die Türen geöffnet und plötzlich hatten wir noch ganz viele weitere Zimmer zu erkunden und Katzenklos auf allen 3 Etagen.
Mittlerweile teile ich großzügig, sogar meinen Lieblingsplatz auf der Fensterbank und Momo hat nun auch endlich Lust mit mir Nachlaufen zu spielen. Nur Anfassen lässt sie sich immer noch nicht, macht aber nix, bleiben mehr Streicheleinheiten für mich. Ich hoffe aber trotzdem, dass sie bald noch zutraulicher wird, immerhin wollen wir ja irgendwann mal den Garten und die Umgebung erkunden.
So, nun drücke ich noch die Daumen, dass meine beiden anderen Schwestern Tara und Tabea auch bald ein schönes Zuhause finden.
Viele Grüße senden Euch Rosi und Momo