vom 18.08.2019
Liebes Team des Albert-Schweitzer-Tierheims,
vor wenigen Wochen haben wir mit Herbie seinen 17. Geburtstag gefeiert. Zum Wochenende mussten wir uns nun leider von ihm verabschieden. Als Sie vor etwas über drei Jahren für einen 14 Jahre alten Notfall ein neues Zuhause suchten, dachten Sie an ein ruhiges Plätzchen. Und das haben auch wir geglaubt. Nur Herbie hatte da andere Vorstellungen.
Wie seine ersten 14 Jahre wirklich waren, werden wir nie genau wissen, obschon er uns anfänglich davon eine – leider wenig schöne – Ahnung vermittelte. Aber eine Gewissheit wird uns bleiben. Nämlich die, dass er die letzten Jahre seines Lebens als glücklicher, fröhlicher, neugieriger und selbstbestimmter Weltenentdecker verleben durfte.
Schon nach wenigen Wochen hatte er sich zu einer „Rennsemmel“ entwickelt. Ausgedehnte stundenlange Spaziergänge mit entsprechenden Pausen waren für ihn das Größte. Dabei liebte er es, im energischen Altherrengalopp lässig Abhänge hoch und runter zu jagen. Und so haben wir bis zum Herbst letzten Jahres in Wanderwochenenden von Ostfriesland bis Oberbayern gemeinsam die Welt erkundet.
Dann hat das Alter auch bei ihm seinen Tribut gefordert und wir haben uns neben seinen morgendlichen und abendlichen Erkundungsgängen auf größere tägliche Runden auf der Beueler Hundewiese beschränkt. Er hat seine zunehmenden Handicaps in bewundernswerter Weise hingenommen und immer wieder neue Wege gefunden, damit umzugehen. Die Neugierde ist jedoch geblieben. In den letzten Wochen sind die Wege dann immer kürzer geworden. Und nun war es an der Zeit, ihn auf die große Wolkenwiese gehen zu lassen.
Mit seinem sanften, freundlichen Wesen hat er viele Menschen begeistert und zahlreiche neue Freunde gefunden. Vielen Dank dafür, dass wir durch Ihre Vermittlung unser Leben eine Weile mit einem so wunderbaren vierbeinigen Gefährten teilen durften.
E.P.
Foto: ©privat