Informationen für neue Katzenbesitzer mit Tipps

katzeFür viele Menschen ist eine Samtpfote aus ihrem Leben nicht mehr wegzudenken. Auch wenn wir glauben, die kleinen Freigeister erziehen zu können, ist dies meist nur ein Wunschdenken. Insgeheim wissen wir – wenn wir uns auf eine Katze einlassen, sie beobachten, sie Tier sein lassen, sie verwöhnen und umsorgen – dass sie uns ein unvorstellbar großes Universum in Katzenform bescheren und somit jeden Menschen zu einem ebenso besonderen Individuum machen wird.

Sie waren vielleicht das erste Mal in einem Tierheim und haben sich entschlossen, mit einer Katze das Leben zu teilen. Dabei ist die Auswahl nicht immer einfach.

Sehr schnell verliebt man sich in die kleinen, kuscheligen Katzenkinder. Diese benötigen in ihren ersten Lebensmonaten nicht nur sehr viel Liebe und Zeit, es kann auch schon einmal trubelig zugehen. Die kleinen Krallen gehorchen noch nicht so recht dem Kopf oder beim Fliegenfangen geht es über Tische und Bänke. Auch die Vorhänge werden hier schnell zu einem beliebten Spielobjekt. Es ist wie bei uns Menschen – erst durch das Lernen werden wir erwachsen.

Daneben finden Sie bei einer Tierschutzeinrichtung wie dem Tierheim Bonn auch ältere Katzen. Viele erwachsene Tiere und Senioren zeichnen sich durch ihre Souveränität und Lebenserfahrung aus; sie müssen sich nichts mehr beweisen. Und wenn sie ihr Herz verschenken, tun sie dies ganz gezielt. Dies ist eine Qualität, die den jungen Freigeistern meist noch fehlt.

In jedem Fall finden Sie im Tierheim Bonn und anderen Tierschutzvereinen engagierte und erfahrene Mitarbeiter. Diese werden Ihnen in einem persönlichen Gespräch viele gezielte Fragen stellen. Bitte wundern Sie sich nicht darüber, schließlich gilt es, die für Sie passende Katze zu finden.

Gerne möchten wir für Sie die wichtigsten Tipps und Empfehlungen zusammenfassen:

Es ist wichtig, dass Ihre Katze einen umfassenden Impfschutz erhält. Dazu gehören unter anderem Impfungen gegen Katzenschnupfen, -seuche und Leukose. Diese Impfung muss jedes Jahr zur gleichen Zeit erneuert werden. Erst wenn die Katze grundimmunisiert ist, ist sie ausreichend geschützt (i. d. R. nach zwei Impfungen innerhalb von 4 – 6 Wochen.

Wir empfehlen, auch Wohnungskatzen regelmäßig impfen zu lassen, da durch Kleidung und Schuhe Krankheitserreger übertragen werden können. Fragen Sie hier Ihren Tierarzt.

Tollwut

Deutschland gilt als tollwutfrei (von der für Katzen ansteckenden Fuchstollwut). Um sicher zu gehen, sollten Freigängerkatzen gegen Tollwut geimpft werden. Sprechen Sie Ihren Tierarzt darauf an. Eine Impfung ist immer ein Eingriff in den Körper, aber für das Tierwohl unumgänglich.

Chip und Registrierung

Im Tierschutz werden alle Tiere mittels eines Chips (dieser Microchip wird zwischen der linken Hals- und Schulterfront implantiert) gekennzeichnet und beispielsweise bei Tasso, einer bundesweiten Haustierdatenbank, registriert. Nur so ist gewährleistet, entlaufene Tiere zu ihren Besitzern zurückführen zu können. Jede Tierarztpraxis kann diesen Chip in wenigen Minuten einsetzen, das ist schmerzlos und die Katze muss dafür nicht in Narkose gelegt werden. Bitte fragen Sie Ihren Tierarzt, ob er Ihr Tier anmeldet oder ob Sie dies selbst bei Tasso (dies ist auch online möglich) veranlassen sollen.

Tasso oder Deutsches Haustierregister

Ihr neuer Hausbewohner aus unserem Tierschutzverein wurde online bei Tasso (Haustierregistrierung) angemeldet. Bitte informieren Sie Tasso bei einem Umzug oder bei Änderung ihrer Telefonnummern (dies geht unkompliziert auch online). Sollte Ihre Katze einmal vermisst sein, ist es notwendig, Tasso und die umliegenden Tierschutzvereine zu kontaktieren und zu informieren, um eine baldige Rückführung Ihres Tieres ermöglichen zu können.

Tierarztbesuch

Bitte lassen Sie Ihr Tier einmal jährlich impfen. Bei Verletzungen sollte der Tierarzt umgehend aufgesucht werden. Bei Tieren ab dem zehnten Lebensjahr empfehlen wir einmal jährlich einen Grundcheck, der ein geriatrisches Blutbild (Blutwerte, Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse), einen Zahncheck und eine gründliche körperliche Untersuchung umfasst.

Ernährung

Trockenfutter ist ein häufig verwendetes und sehr beliebtes Futtermittel. Dieses Futter besteht jedoch überwiegend aus Getreide, das Katzen aufgrund der Beschaffenheit ihres Magen- und Darmtrakts nicht gut verwerten können. Wir empfehlen Ihnen daher, nur sehr wenig Trockenfutter zur Fütterung einzusetzen. Je weniger, desto besser – auch wenn Ihre Katze gerne Trockenfutter frisst.

Zudem raten wir allen Katzenbesitzern, auch bei Feuchtfutter das Kleingedruckte auf den Packungen zu lesen. Zumeist besteht das Futter zu 70 Prozent aus Wasser. Auch hier arbeitet die Industrie mit viel Getreide, welches bei Tieren schnell zu Übergewicht führt. Zudem wird häufig Zucker zugesetzt, der Katzen schadet. Der Fachhandel bietet gute Alternativen an, die eine ausgewogene, gesunde und nicht überteuerte Ernährung Ihrer Katze möglich macht. Unser Tipp: Lassen Sie sich beim Einkauf vom Verkäufer die zucker- und getreidefreien Sorten zeigen oder suchen Sie bei Ihrem Online-Händler gezielt danach.

Taurin ist eine für Katzen lebensnotwendige Aminosäure, die die Tiere jedoch nicht selbst produzieren können. Bitte achten Sie darauf, dass die von Ihnen verwendete Futtersorte Taurin enthält. Dies ist nicht immer der Fall. Gegebenenfalls können Sie Taurin zufüttern. Es ist in jeder Apotheke erhältlich (cirka 13 Euro/Flasche) und sollte kühl gelagert werden. Gerne beraten wir Sie hier, falls Sie dazu Fragen haben.

Katzenzubehör

  • Pro Tier empfehlen wir je eine Katzentoilette aufzustellen. Im Handel werden üblicherweise Toiletten mit Deckel für cirka 30 Euro angeboten (Vorteil: Das Katzenstreu bleibt besser in der Box). Aber auch ein günstiger, fester Korb aus Kunststoff, wie etwa ein Wäschekorb, ist bestens geeignet. Es ist Ihnen, beziehungsweise Ihrer Katze, überlassen, welche Toilettenform am angenehmsten ist. Jedoch mag nicht jede Katze einen Deckel, zumal sie das Gefühl haben könnte, ihr Fluchtweg wäre beeinträchtigt.
  • Die Toilette muss immer ausreichend mit Streu gefüllt sein, damit die Katze die Hinterlassenschaft gut vergraben kann. Wir empfehlen, alle zehn bis 14 Tage die Toiletten komplett zu leeren und mit gekochtem Wasser und handelsüblichen (ohne Reizstoffe für die Tiere) oder Spülmitteln zu säubern.
  • Benötigt wird zudem eine stabile und gute Transportbox aus Hartplastik, die nicht zu klein gewählt werden darf. Sie sollte über einen Tragegriff und zwei Öffnungen verfügen, eine seitliche und eine von oben. Die Türgitter sollten aus Metall sein und einen stabilen Verschluss haben (bei Kunststofftüren gelingt es in Panik geratenen Tieren manchmal, die Tür aufzudrücken.).
  • Für die Fütterung empfehlen wir Fressnäpfe aus Keramik oder Metall. Diese Materialien lassen sich gut säubern.
  • Neben den handelsüblichen Kratzbäumen mit Sisal können auch Kratzbäume aus Echtholz eingesetzt werden. Der richtige Kratzbaum besteht aus unserer Sicht aus einer stabilen Bodenplatte um das Kippen zu verhindern. Stoffbezüge sollte abnehmbar und waschbar sein.
  • Schlaf- und Ruheplätze: Viele Katzen suchen sich ihre Schlafplätze selbst. Warten Sie nach einem Umzug eine gewisse Zeit, um herauszufinden, ob Sie wirklich eine Schlafhöhle oder einen Korb aus dem Fachgeschäft benötigen. Viele Katzen liegen zudem gerne erhöht und/oder am Fenster. Beliebt sind zudem Höhlen, um sich dorthin zurückziehen zu können. Bei jungen Katzen sind oft einfache Kartons eine tolle Spiel- und Schlafmöglichkeit.
  • Handelsübliches Spielzeug, Bürsten und Intelligenzspiele werden gerne bei den Samties gesehen. Achtung: bei Katzenkindern vermeiden Sie bitte Gummibänder. Die Katzen wickeln sich ein und laufen Gefahr sich zu verletzten.

Diverses Gefahren

  • Gekippte Fenster sind für Katzen sehr gefährlich. Beim Klettern können sie sich im Winkel einklemmen und sich selten selbst aus dieser gefährlichen Lage befreien.
  • Fliegennetze halten Ihnen und dem Futter Ihrer Katze die Fliegen fern. So wird auch vermieden, dass sich Fliegeneier im Futter entwickeln.
  • Wespen-, Bienen- und Hornissenstiche: Ein Stich in den Hals oder in die Luftröhre kann zum Erstickungstod führen. Stiche in andere Körperteile, zum Beispiel in die Pfote, können eine allergische Reaktion auslösen. In beiden Fällen sollte sofort der Tierarzt aufgesucht werden.
  • Eingeschlossene Katzen in Kellern, Gartenschuppen und Garagen: Katzen verstecken sich gerne und hören nicht immer auf Ihren Zuruf. Informieren Sie ihre Nachbarn, dass eine Samtpfote bei Ihnen eingezogen ist. Sollte Ihre Katze vermisst sein, fragen Sie zuerst bei Ihre Nachbarn und bitten diese, in solchen Räumen nachzusehen.
  • Wassertonnen können tödlich sein. Die Tier trinken Wasser am Tonnenrand und fallen in den Trog. Hieraus können sie sich nicht mehr befreien und ertrinken.
  • Katzenhalsbänder stellen eine große Gefahr für Katzen dar. Immer wieder erleben wir, dass Katzen beim Klettern am Halsband hängenbleiben und qualvoll ersticken. Zudem können Diebe Ihr Tier am Halsband besser packen und festhalten.
  • Es gibt im Fachhandel diverse Möglichkeiten, den eigenen Garten katzensicher zu machen. Dies geht über eine aufwändige Umbaumaßnahme mit Zaun oder beispielsweise mit entsprechendem Zubehör, wie es zum Beispiel von www.pet-security.de angeboten wird.
  • Bei Fahrten mit dem Tier im Auto sollte auf eine ausgeglichen Temperatur geachtet werden: Bei hohen Temperaturunterschieden drohen einer Katze Schock oder Erkältung.
  • Bei einem Tierarztbesuch an heißen Tagen ist ein kühles feuchtes Handtuch über dem Transportkorb angenehm für die Katze und schützt vor Überhitzung des Körpers.

Wir wünschen allen neuen Katzenbesitzern und ihren Samtpfoten eine wunderbare gemeinsame Zeit. Bei Fragen zögern Sie bitte nicht uns zu kontaktieren.

Ihr Katzenteam im Tierheim Bonn


Die wichtigsten Informationen finden Sie hier als PDF zusammengefasst.