vom 17.09.2016
Hallo liebes Tierheim-Team,
Sie sind dann hier alle mit Nina zusammen gezogen, die kurz vorher ihren Freund verloren hatte.
Nils war zu der Zeit ja noch unkastriert und wurde daher erst mal operiert. Sein Zustand war danach zunächst etwas kritisch, sein Kreislauf machte nicht richtig mit. Eventuell war er doch schon etwas älter als vermutet oder organisch vorbelastet. Er durfte daher noch eine Nacht bei der Tierärztin verbringen (welche direkt an der Praxis wohnt) und wurde von ihr nächtens mit Infusionen versorgt. Am nächsten Tag durfte ich ihn endlich mit nach Hause nehmen. Es ging ihm schon wesentlich besser, aber er brauchte immer noch viel Umsorgung und Päppelkost. Zum Glück erholte er sich bald wieder völlig und fing an, emsig sein Gehege umzugestalten und ausgiebig das Laufrad zu benutzen. Er musste ja noch 3 Wochen Kastrationsquarantäne alleine absitzen, bis er mit den Mädels eine WG bilden konnte.
Mia und Lou brachten beide eine Erkältung mit und mussten mit Antibiotikum behandelt werden. Obwohl ansonsten sehr munter und aktiv, hatte ich von Anfang an manchmal den Eindruck, mit ihnen stimmt etwas nicht. Es war mehr ein Bauchgefühl, das mich nach etlichen Jahren der Mäusehaltung manchmal beschleicht, als dass ich es konkret beschreiben könnte.
Nachdem Nils „bereit“ für Mädels war und auch Mias und Lous Behandlung abgeschlossen war, wurden die drei mit Nina vergesellschaftet. Es lief von Anfang an völlig problemlos, und sie bildeten ein tolles Quartett. Nils vor allem war begeistert und liebte seine Mädels, und es war so schön zu sehen, wie er die Gesellschaft genoss und seine Freundinnen ausgiebig putzte und mit ihnen kuschelte. Über seine Vorgeschichte und wie lange er schon alleine war, war ja nichts bekannt. Daher war ich besonders froh, dass er sich so gut machte.
Leider bestätigte sich mein Bauchgefühl in Bezug auf Mia und Lou, und beide verließen die Gruppe viel zu früh im Abstand von wenigen Wochen nach einer Zeit ähnlicher Symptome, Untersuchungen, Behandlungen, bangen Hoffens, aber leider nicht mit glücklichem Ausgang. Sie wurden einfach immer schwächer, nahmen ab trotz Fressen, waren aber bis zum Schluss weiterhin agil und voller Lebenswillen und -freude. Lou starb im November letzten Jahres, Mia folgte ihr im Januar. Im März diesen Jahres musste Nils dann auch Abschied nehmen von Nina. Sie hatte herzbedingt Wasser im Bauch und starb tragischerweise bei einer entsprechenden Injektion beim Tierarzt. Es war so schrecklich, und der kleine Mann verstand sichtlich die Welt nicht mehr, als ich ihm seine Freundin nur noch tot zurück geben konnte, und er putzte sie nochmals ganz liebevoll.
Sie war noch nicht allzu alt, geschätzt knapp zwei Jahre, hatte aber vermutlich ein Herzproblem, und von ihrer vorherigen Körnergeberin wusste ich auch, dass all ihre Geschwister schon sehr früh verstorben waren (und sie daher ja dann zu mir kam).
Nun bilden die Verbliebenen also ein Trio. Vermutlich ist Nils nicht mehr der Allerjüngste. Er ist mit der Zeit sehr gemütlich geworden und überlässt sportliche Aktivitäten eher seinen Freunden. Futtern und Leckerchen nehmen tut er immer gerne, und aus dem anfänglich sehr scheuen Mäuschen ist ein recht zutrauliches geworden. Die ganze Truppe kommt auch immer direkt ans Gehegegitter, wenn sie mich bemerkt, untersucht meine Hände und hofft auf Leckerchen… :o)
Anbei sende ich Euch noch ein paar Bilder.
Liebe Grüße nach Bonn
S.B.