Chaska (Deutscher Schäferhund)

Der wunderschöne junge Chaska wurde im Tierheim wegen Überforderung von seiner Besitzerin abgegeben. Sein Züchter hatte ihn – wie es fast immer der Fall ist – nicht zurückgenommen. Dies ist mal wieder traurig und macht wütend, denn wenn jemand schon Hunde züchtet, um damit Geld verdienen, sollte er sich wenigstens für „seine“ Hunde ein Leben lang verantwortlich fühlen. Chaska ist im Tierheim sehr reizüberflutet und natürlich völlig unterfordert. Als junger Schäferhund zeigt er sich stürmisch, pitscht auch schon mal und sehnt sich nach einer Aufgabe und Beschäftigung.

Beim Anleinen ist Chaska aufgedreht, an der Leine geht er dann aufgeregt, aber aufmerksam und ansprechbar, sobald man sich vom Tierheim entfernt. Der Trubel dort stresst ihn schon sehr. Unsere Hundetrainerin beschreibt den jungen Rüden als „super motiviert“. Chaska ist stubenrein, fährt gern im Auto mit und konnte in gewohnter Umgebung auch stundenweise alleine bleiben. Er kennt einige Kommandos und ist unangeleint auch teilweise mit seinen Artgenossen verträglich. An der Leine werden entgegenkommende Hunde oft angebellt, doch man kann seine Aufmerksamkeit rechtzeitig auf sich umlenken. Er kann jedoch nicht als Zweithund vermittelt werden, da Chaska einen ausgeprägten Kontrollzwang hat und Ressourcen, selbst sein Wasser, verteidigt. Diesen gleichen Kontrollzwang zeigt Chaska auch bei Menschen, das heißt er verhält sich sehr nervös zu Hause, vor allem, wenn es gilt mehrere Personen „zu kontrollieren“. Daher sollte Chaska im Idealfall zu einer Einzelperson ziehen. Er braucht einfach unbedingt Anleitung und Führung. Chaska liebt es Ball zu spielen, doch er zeigt dabei regelrechtes Suchtverhalten, einen Zwang, auch bei Wasserspielen ist dieser zu beobachten. Man sollte daher lieber Suchspiele mit ihm machen statt dieses Suchtverhalten noch zu fördern. Chaska muss lernen, was „Ruhe“ bedeutet und auch abzugeben, doch dies ist sehr schwer für ihn. Er rennt immer hinterher und will auch Situationen „aufhalten“, dies kann sich auch durch ein schmerzhaftes In-die-Arme-Gehen und Festhalten manifestieren. Chaska hat leider auch schon beim In-Frage-Stellen von Regeln und bei Ressourcen gebissen. Wir hatten Chaska einmal vermittelt, doch leider entwickelte er schon in kürzester Zeit einen starken Schutztrieb gegenüber anderen Menschen, verteidigte aber auch gegenüber seinen Bezugspersonen Gegenstände und war trotz Auslastung kaum „herunterzukriegen“.

Wir suchen für Chaska Menschen, die den jungen Schäferhund beschäftigen können und ihm Struktur und einen geregelten Tagesablauf anbieten, denn danach sehnt er sich. Wir erhalten viele Anfragen für ihn, doch er sucht ein sehr hundeerfahrenes Zuhause, in dem sein Weg von Anfang an mit einem Trainer begleitet wird. Er ist kein Hund für nebenher, sondern benötigt viel Auslastung und Aufmerksamkeit, sowohl körperlich als auch geistig. Er möchte ländlich wohnen, braucht einen Garten und wünscht sich eine Aufgabe, genau wie eine enge Bindung an seine künftigen Bezugspersonen. Chaska hat das Potential, mit viel Arbeit und Training bei den „richtigen“ Menschen ein toller Hundefreund zu werden!

Rasse Deutscher Schäferhund
Geschlecht kastrierter Rüde
Geboren 15.10.2020
Größe ca. 65 cm
Verträglich mit Artgenossen? ja, nach Sympathie, Vermittlung als Einzelhund
Katzenverträglich? unbekannt
Verträglich mit anderen Tieren? unbekannt
Autofahren? ja
Alleine bleiben? noch nicht
Im Tierheim seit 9.12.2021

© Fotos: Lenja Horn