Post von Elise

07.10.2017

Guten Abend, Frau Reuter, Elise hat sich sehr gut eingelebt und wir möchten sie nicht mehr missen. Gleich am ersten Abend ging sie neugierig auf Erkundungstour, hat ihr Weidenkörbchen in Beschlag genommen und keine Schwierigkeiten bei der Einnahme der Medikamente gemacht. Zugegeben, die Liste der Medikamente sah auf den ersten Blick etwas angsteinflößend und kompliziert aus, doch nach zwei Tagen wurde es zur einfachen Routine. Sie ist eine sehr dankbare Katze und man spürt, dass sie die Gesellschaft von Menschen sehr schätzt. Gerade in der ersten Woche war sie extrem verschmust und stets immer da wo auch wir waren. Haben wir uns im Wohnzimmer aufgehalten, so war Elise ebenfalls dort. Ging es in ein anderes Zimmer, lief sie ganz schnell hinterher. Nachts hat sie sich mit ins Bett geschmuggelt und zwischen uns geschlafen. Leider waren einige Nächte etwas anstrengend, da Elise natürlich ihren ganz eigenen Schlafrythmus hatte. Punkt zwei Uhr stand sie regelmäßig vor uns und hat mit ihrem lautstarken Miau-Konzert signalisiert, dass sie gerne beschäftigt werden möchte. Haben wir sie ignoriert, so hat sie ausdauernd gemauzt bis wir nach mehreren Stunden nachgegeben haben. Zurecht werden Sie jetzt denken: “klassischer Katzenanfängerfehler” 😉

Mittlerweile haben wir uns ein abendliches Bespaßungsprogramm überlegt welches Elise mit Begeisterung angenommen hat. Da sie konsequent jeden Versuch unterbindet, sich mit Katzenspielzeug zu beschäftigen, weder Baldriankissen noch Minzkissen mag, mussten Fummelbretter, Küchenrollen und Grabelkisten herhalten. Zusätzlich nutzen wir täglich unseren alten Hundeclicker und wir sind optimistisch, dass sie irgendwann perfekt ihr Pfötchen geben können wird. Falls nicht, hatte sie immerhin Spass und wir ruhige Nächte, da sie seit Beginn des Trainings totmüde ins Körbchen fällt und bis zur morgendlichen Medikamentengabe durchschläft.

In der ersten Woche lag unser Hauptaugenmerk jedoch darauf, ihr die Kratzecke näher zu bringen, da sie vorher scheinbar keine Kratzbäume kennengelernt hat. Glücklicher Weise hat sie uns nichts zerkratzt und schnell verstanden, dass Nagelpflege auch Spass machen kann. Nicht zuletzt, da das Kratzbrett mit Leckerchen gespickt wurde und sie nur dran kam, wenn sie ihre Pfoten ausgestreckt und gekratzt hat. An der Stelle sei erwähnt, dass sie es Katzenanfängern sehr einfach macht und wir gemeinsam schnell gelernt haben und zu einem guten Team zusammengewachsen sind. Trotz ein paar Startschwierigkeiten haben wir unsere Entscheidung nicht bereuht, einer alten Katze einen warmen Platz ermöglicht zu haben. Es bereitet viel Freude zu sehen, wie sie immer weiter aufblüht und ihr Leben Tag für Tag in vollen Zügen genießt. Zwischen unserem ersten Besuch im Tierheim und heute liegen wahre Welten und wir freuen uns auf die kommenden Monate, vielleicht sogar Jahre. Am Dienstag geht es zur Nachkontrolle zum Tierarzt.

Da bekanntlich Bilder mehr als 1000 Worte sagen, finden Sie im Anhang einige Fotos von Elise.

Viele Grüße aus Düsseldorf
Adam K. und Stefanie R.